Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 160
(PDF, 62 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0166
Diese Pastoralkonferenz dürfte ebenso wie ein von Wessenberg ausgeschriebener
Preis für einen Katechismus für Schuhmacher der Anlaß zur
Abfassung seines Katechismus gewesen sein, was ja auch die Widmung
nahelegt. Aus den vielen Fragen und Antworten über Ehe und Familie
sei eine einzige zitiert: „Was für Folgen ziehet nach sich die eheliche
Gesellschaft? — Welche sind ihre Wirkungen? — Alle weise und edle
Seelen stimmen darin überein, daß reine, wahre und treue Gesellschaft
die Mutter der größten Glückseligkeiten sey, deren Gott unser Herz fähig
geschaffen hat, und die er uns hier auf Erden gönnet. Aber welch eine
Gesellschaft ist wohl herzlicher, genauer und treuer, als die unter zärtlich
liebenden Ehegatten? Welch eine Liebe ist ihrer Natur nach inniger,
feuriger, thätiger und unauslöschlicher als die eheliche? Welche Bande
sind fester und unauflöslicher, als die Bande dieser Liebe?"53

Karl Schuhmacher war nicht nur um die religiöse Bildung seiner Pfarrkinder
besorgt. Auch staatlicherseits wurde ihm in dem Amte eines Schuldekans
eine wichtige Last auferlegt. Schon im Urbarium nennt er sich
selbst „erzbischöflicher bevollmächtigter Commissarius und Schulenvisita-
tor."54 Im Jahre 1810 errichtete die badische Regierung 82 katholische
und 35 evangelische Schuldekanate entsprechend den Bezirksämtern55. Das
Dekanat Haslach mit provisorischem Sitz in Mühlenbach erhielt Pfarrer
Schellenbuch daselbst. In Wolfach wurde Pfarrer Josef Hansjakob Schuldekan
. Im Jahre darauf ging das Schuldekanat auf Pfarrer Schuhmacher
über 56. Bei der Neueinteilung der Dekanate im Jahre 1814 wurden Schuhmacher
und Hansjakob in ihren Ämtern bestätigt57. Das Rechnungsbuch
der Stadt Haslach i. K. weist im Jahre 1825 folgende Ausgabe auf: „Dem
Posthalter Kleyle für eine an den H. Dekan abgegebene Fuhre nach der
Schulprüfung 2 f."58 Im selben Jahr starb Karl Schuhmacher an Gesichtskrebs
und Nervenschlagfluß. Sein Grabmal trägt die Inschrift: „Er stand
der hiesigen Seelsorge 36 Jahre mit größtem Eifer vor und starb in seinem
80. Altersjahr den 3. Juli 1825."

Im Regierungsblatt wurde die Pfarrei „mit einem beyläufigen Einkommen
von 1100 fl in Geld, Naturalien, Zehend- und Güterertrag" ausgeschrieben
. Weiter heißt es: „worauf jedoch die Verbindlichkeit zur Haltung
eines Vikars haftet59, und wobey überdies nach Auflösung des dor-

53 S. 13.

54 Urbarium S. 4.

55 Reg. Blatt 1810 Nr. 49 S. 362.

56 Reg. Blatt 1811 S. 165.

57 Reg. Blatt 1814 S. 113.

58 Rechnungsbuch 1825 Nr. 252.

59 Vgl. oben bei Anm. 11.

160


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0166