Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 297
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Eine Küferei wurde ebenfalls nicht mehr betrieben, desgleichen eine Wag-
nerei, bei uns Krummholz genannt; da wurden früher auch Holzschuhböden
hergestellt. Zur lederverarbeitenden Sattlerei gesellte sich die
Schusterbude und zur Küferei und Wagnerei (Holz) der Schreiner (Tischler
).

Bei der Überlegung nach weiteren früheren Handwerksbetrieben unserer
Gemeinde fiel mir eine längst nicht mehr betriebene Drechslerei und die
Ziegelei, auch Zigarrenfabriken ein.

In verhältnismäßig wenigen Jahren füllten sich sämtliche Räume des gemeindeeigenen
, zweistöckigen Fachwerkhauses aus dem 16. Jahrhundert,
bei uns allgemein „Kettererhaus" genannt. Auch vier Kellerräume wurden
umgestaltet, zwei davon sind fast randvoll angefüllt mit großem und
kleinem Bauerngerät (alte Landmaschinen stehen noch im Freien). Die
restlichen zwei Keller ließen sich zu einem wohlgelungenen „Ratskeller"
umgestalten.

Das nur noch kaum benützte „Seilerhisli" im Oberdorf wurde sorgsam
abgebrochen und originalgetreu wieder im nördlichen Museumshof errichtet
, die Seilerbahn wird in den nächsten Tagen überdacht.

Was an ausgedienten Feuerwehrgeräten da und dort herumstand, zeigt
heute ein bescheidenes Feuerwehrmuseum. Für dieses und einen notwendig
gewordenen Sakralraum mußte der Osthof zwischen Kettererhaus und
Metallwerk Rietsche überdacht werden. Zur Ausgestaltung eines sehenswerten
Imkerraumes hatte Bernhard Rietsche wesentlich beigesteuert.

Daß Biberach, eine einigermaßen waldreiche Gemeinde, aber auch jahrhundertelang
Rebort, Geräte für beide Kulturarten aufzuweisen hatte
und zum Teil noch hat, dafür sprechen Trotten (Keltern) verschiedener
Art und Größe, Trauben- und Obstmühlen, Holzhauerwerkzeuge vielfacher
Art, Mistgeiß samt Ruckkorb und manches anderes mehr.

Viel wurde gemunkelt über den Inhalt des Museums. Immer kam Neues
hinzu: eine kleine Druckerei; vieles, was zur Verarbeitung von Hanf- und
Flachsgespinsten nötig war. Das Müllergewerbe, kleine Bauernmühlen,
Galgen, Mühlsteine, ist bis jetzt aus Platzmangel stiefmütterlich und zum
Teil ungeschützt gegen Wind und Wetter aufgestellt. Von Schmied und
Schlosser ist leider noch wenig zu sehen, gute Gelegenheit blieb ungenutzt
. Dennoch kann abschließend gesagt werden, das Dorfhandwerk
bildet den Schwerpunkt unseres Heimatmuseums „Kettererhaus".

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