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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
55. Jahresband.1975
Seite: 299
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1975/0305
gab es nicht weniger denn acht Herzöge aus den Geschlechtern der Burchardin-
ger, der Konradiner und Liudolfinger. Diese „Amts"-Herzöge bildeten — neben
den kirchlichen Institutionen — die Hauptstützen der frühottonischen Aleman-
nienpolitik, Funktionen, die bis zur Epoche der Salierkaiser bebehalten wurden.
Die auf neuen methodischen Wegen angebahnten Forschungen von Dr. Zotz
zielen dahin, Erkenntnisse zur Breisgau-Geschichte zu gewinnen, die das Eigengewicht
dieses Raumes tarieren und die darin wirkenden Führungskräfte fixieren
. Aber auch die Spannungsverhältnisse zwischen der oberrheinischen
Landschaft und dem gesamtalemannischen Herzogtum aufzuzeigen, wie sie sich
aus verfassungs-, sozial- und besitzgeschichtlichen Aspekten ergaben. Ergänzend
dazu beobachtete der Autor das Verhältnis von Königtum zum Herzogtum,
und die daraus resultierenden Beziehungen beider Kräfte zum historischpolitischen
Lebensraum am Oberrhein. Besondere Würdigung findet die Tatsache
, daß der landschaftlich-historische Zusammenhang des Breisgaues mit
dem Elsaß und der Ortenau niemals zu trennen war.

Im Teil I seines Werkes erörtert der Verfasser das Thema „Der Breisgau im
Wandel zu einer politischen Randzone Alemaniens". Anhand von Königsurkunden
, die unter den Ottonen eine veränderte topographische Terminologie aufweisen
, verschiedenen weiteren urkundlichen Quellen der Zeit, sowie nach Aufarbeitung
des ottonischen Itinerares in ganz Alemannien (vor allem in Hinblick
auf die Qualität der königlichen Aufenthaltsorte), ist die Aussage zu belegen, daß
der Breisgau, zusammen mit dem Elsaß und der Ortenaau in der ersten Hälfte
des 10. Jhs. als Randzone Alemanniens, also nicht ausdrücklich dem Herzogtum
zugerechnet erschien.

Der Teil II: „Das Kräftefeld von Königtum und Herzogtum in besitz- und verfassungsgeschichtlicher
Hinsicht" legt die Herrschaftsgrundlagen der bur-
chardingischen Herzöge dar, ferner deren inneralemannischen Schwerpunkte
Baar, Klettgau, Hegau; die Gründungsprobleme des Klosters Waldkirch und
die Zusammenhänge mit dem elsässischen Adel. Dann folgen Erörterungen
über die Konradinischen Herzöge und ihrer Machtgrundlagen, unter Einbeziehung
der Vorgänge von 926 und 939, und über den herzoglichen Besitzfortbestand
und die königlichen Einsetzungsrechte.

Zum Teil III gehören die Erläuterungen zur Bedeutung des Oberrheingebietes
für Königtum und Herzogtum in der 2. Hälfte des 10. Jhs. Hier werden auch
die Probleme des ,ducatus Alsatiae' und der Konradiner am Oberrhein tangiert
. Um die Klärung weiterer offener Fragen bemüht sich Dr. Zotz auch in
den Untersuchungen über die Aktivitäten der Herzöge Hermann I., Konrad
und Hermann II., sowie des Grafen Kuno „von Öhningen" und zum Vergleich
das Wirken Liudolfs, Burchards II. und Ottos III., im Zusammenhang mit dessen
Aufenthalt in Sasbach. Auch die Studie über die konradinisch-bayerischen
Spannungen am Ende des 10. Jhs. trägt zum Verständnis des Herrschaftswechsels
von 1002 bei.

Die Summe der Forschungsergebnisse wird am Schluß des Buches noch einmal
zusammengefaßt. Mit zwei Exkursen nimmt der Verfasser noch Stellung zur
Verwandtschaftslage Kunos von Öhningen, sowie zum derzeitigen Forschungsstand
der Konradiner-Genealogie. Im Anhang findet sich ein Auszug aus dem
Itinerar der ostfränkischen Karolinger, die beiden Karten zu den Besitzsituationen
im nördlichen Breisgau, sowie Reichs- und Herzogsgut des 10. Jhs., ein
umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis und Register. Preiser

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