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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0125
Kippenheim war.31 Sowohl Helcebus als auch die Station von Kippenheim
lagen an einem wichtigen Straßenkreuz der römischen Militär- und
Postlinie. In Helcebus kreuzte die Vogesenstraße aus dem Tal von
Broque die bedeutende strategische Route Kastell Argentorate — Kastell
Rauracense (Kaiseraugst). Nachdem sie auch die römische Rheinstraße
überquert hatte, zog sie weiter zum Rhein.32 Vom Rheinübergang, der
damals wahrscheinlich nördlich von Kappel lag, führte vermutlich eine
Verbindung über die Rheinstraße rechts des Stroms hinüber nach der
mansio- und mutatio posita von Kippenheim.33 Diese Pferdeumspann-
station, die an einer strategischen Nord-Süd-Route entstanden ist, lag
unweit von der Militärstation, die dazu angelegt war, den Straßenabgang
nach dem Schuttertal zu überwachen.34 Die Schuttertalstraße zog von
dort aus geradewegs nach Osten und vereinigte sich in der Geroldsecker-
Vorstadt östlich von Lahr mit der angenommenen römischen Straße, die
von Lahr-Dillingen herüberführte. Dort an der Gabelung beider Straßen
stand wahrscheinlich ein römisches Gebäude, von dem neben Leistenziegeln
der VIII. Legion andere Reste und Reliefteile eines Merkur-Altars
entdeckt wurden.35

Weiter talwärts gabelte sich die Straße vermutlich wieder.36 Während ein
Straßenabzweig möglicherweise den Schönbergpaß erklomm, führte der
andere Teil durch Seelbach in das Hintere Schuttertal, vereinigte sich
vermutlich mit einem Weg oder Pfad aus dem Münstertal und stieg hinauf
zum Gaisberg.3Ca Beide Straßen fielen dann hinab zum Kinzigtal und
mündeten dort in die Straße, die das Kastell Argentorate mit dem Kastell
Arae Flaviae — Rottweil — verband.

Eine bedeutende Römerstraße führte vom Kastell Brisacum dem nördlichen
Kaiserstuhl entlang direkt nach dem römischen Riegel.37 Bereits in
Königschaffhausen zweigte vermutlich eine Führung nach Norden ab und
folgte möglicherweise der Linie, die noch im Mittelalter als Königsstraße
benutzt wurde.38 Gegenüber von Herbolzheim bog wahrscheinlich ein
Abzweig zum Bleichtal und stieg am Taleingang auf den Bergrücken, der
sich südlich vom Münstertal nach Osten erstreckt. Von diesem Höhenweg
aus war es bequem möglich, das Schutter-,'Elz- und Hintere Kinzigtal zu
erreichen.39 Dort, auf der höchsten Erhebung der Lößzone, kreuzte die
Münstergasse aus dem Bleich- zum Münstertal den Höhenweg. Dieser
Punkt mit ausgesprochen guter Fernsicht nach allen Seiten eignete sich
sehr für eine römische Wach- und Signalstation. So ist es nicht verwunderlich
, daß an dieser Stelle bei einer Rebumlegung römische Reste zum
Vorschein kamen. 40 Eine andere Verbindung überquerte möglicherweise
bei Ottenheim den Rhein, kreuzte vermutlich östlich von Hugsweier die
römische Nord-Süd-Route, zog hinauf zum Schutterlindenberg und mündete
in Lahr-Burgheim in die römische Nord-Süd-Route der Hinteren

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