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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0126
Lößzone. Nahe ihrer Führung sind bei Hugsweier, unweit der Einmündung
eines angenommenen Römerwegs nach Norden, römische Trümmer
entdeckt worden. 41 In Lahr-Burgheim dagegen wurden Reste eines römischen
Brunnens gefunden; sie lassen auf eine römische Ansiedlung
schließen.42

Eine weitere römische Straßenführung vom Elsaß zum Schwarzwald wird
nördlich von Altenheim angenommen. Dort sollen im Rheinwald und weiter
östlich bei der ehemaligen Mörburg Reste einer mit Wacken gepflasterten
Straße entdeckt worden sein, die möglicherweise aus der Römerzeit
stammt.43 An dieser Linie, die sich wahrscheinlich bei Hofweier mit
der Nord-Süd-Route vereinigte, konnten westlich des Orts römische Trümmer
festgestellt werden.44

Während also mehrere Verbindungen der linksrheinischen Römersiedlungen
die Niederlassungen auf der rechten Rheinseite tangierten, zogen natürlich
die Hauptverkehrsadern von Norden nach Süden durch das Rheintal
. Die bedeutendste Rolle dieser Verkehrsbeziehungen spielte ohne
Zweifel der Rhein. Auf ihm wurden Handels- und Militärgüter in beiden
Richtungen transportiert. Römische Nachen brachten Waren von Basel
über Straßburg nach Mainz.45 Danach wurden die Schiffe wahrscheinlich
von Sklaven mit Leinen auf einem Leinpfad wieder flußaufwärts gezogen
oder gerudert. Vielleicht sind die Rheinstraßen zu beiden Seiten des
Flusses als Marschwege der Händler und des Militärs entstanden, denn
ihre Ware dürfte von ihnen in angemessenem Abstand überwacht worden
sein. Außerdem konnten die Leinsklaven und Transporttruppen, die auf
solchen Pfaden in unmittelbarer Flußnähe mitmarschierten, jederzeit zum
Dienst herangezogen werden.

Auf die Benutzung der Rheinstraßen in der Römerzeit weisen die vielen
Münzfunde entlang ihrer Führung. So konnten in dem behandelten Gebiet
beispielsweise römische Münzen in Weisweil, Rust, Kappel, Wittenweier
, Ottenheim und Marlen gefunden werden.46 Dagegen sind aus Altenheim
römische Scherben bekannt, und das Wrack mit zwei Schleppankern
sowie einer Ladung Ziegel, die bei Baggerarbeiten westlich von
Ichenheim geborgen wurden, sind eine gute Dokumentation der römischen
Schiffahrt auf dieser Strecke.47

Vielleicht waren auch die Rheinstraße und insbesondere die Querverbindungen
über den Fluß für die stellenweise römische Besiedlung der trok-
kenen Kiesflächen der Oberen Ortenau ausschlaggebend. Diesen Schluß
lassen Funde zu, die neuerdings auf der Niederterrasse nördlich von Kappel
, 48 westlich von Grafenhausen 49 und östlich von Rust gesichert werden
konnten.493 Auch Reste, die westlich von Herbolzheim gefunden wurden,
zeugen von der römischen Besatzungszeit. 50

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