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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0129
sehen Urnengrabs, das eine nahe Siedlung vermuten ließ; denn die Römer
pflegten ihre Toten insbesondere an der Führung von Hauptstraßen unweit
von ihren Siedlungen beizusetzen.64 Tatsächlich konnten am nördlichen
Ausgang von Niederschopfheim neben Münzen die Trümmer eines
römischen Gebäudes entdeckt werden. 65

Etwa eine halbe römische Meile weiter nördlich von Hofweier kreuzte
wahrscheinlich die Rheinverbindung von Altenheim die Nord-Süd-Route
und führte als Abkürzung der Kinzigtalstrecke geradewegs zur Hinteren
Lößzone bei Zunsweier. Dagegen krümmte sich die Nord-Süd-Route wegen
des seichten Kinzig-Vorgeländes leicht nach Osten und überquerte
wahrscheinlich bald den Fluß.66 Unterwegs dürfte eine Straße abgezweigt
und auf der linken Talseite weitergeführt haben. Auch an diesem angenommenen
Abzweig lagen kurz vor Elgersweier wieder römische Reste,67
und etwa eine römische Meile talwärts dürfte beim Römerbünd die Nord-
Süd-Route der Hinteren Lößzone eingemündet haben.68 Wahrscheinlich
ist in dieser Gegend erneut ein Übergang nach der rechten Kinzigseite
zu sudhen.89 Oder gab es dort einen gemeinsamen Flußübergang? Beides
ist möglich. Jedenfalls wurde dort nicht nur die Obere- mit der Unteren
Ortenau verbunden, sondern der Übergang stellte darüber hinaus die
direkte Verbindung zur römischen Militärstraße Argentorate — Arae
Flaviae her. Durch diese Situation erlangte der Fleck Offenburg strategischen
Wert, und es ist nicht von der Hand zu weisen, daß dort östlich vom
späteren Stadtzentrum Offenburg in der Römerzeit ein Kastell errichtet
wurde.70

Unweit der Nord-Süd-Route östlich von Offenburg lagen die Reste eines
römischen Gutshofs,71 und nördlich von Rammersweier72 an der Einmündung
einer angenommenen Römerstraße von Ortenberg-Käfersberg liegen
ebenfalls Trümmer aus der Römerzeit. Von hier aus zog die Römerstraße
über Appenweier, Achern und Bühl nach den Thermen der Civitas Aurelia
Aquensis — Baden-Baden —.

Von der römischen Militärstraße, die von Argentorate nach Offenburg
führte, fehlt vorerst noch jede Spur. Verlief sie rechts oder links der
Kinzig? Vielleicht begleiteten beide Ufer der Kinzig Römerwege verschiedener
Ordnung. Denn nach der Rheinbrücke, die bei Kehl den Fluß überquerte
, 73 wurden sowohl an der heutigen Straßenführung nach Osten bei
Neumühl, Sand und Windschläg, sowie auf der linken Kinzigseite bei
Eckartsweier und Weier römische Relikte festgestellt. 74

Wie schon erwähnt, beginnt in Königschaffhausen am Kaiserstuhl eine
Straße, die nach Norden führt und bei Herbolzheim nach Osten abbiegt.
Denkt man sich aber die Nordführung durch die Obere Ortenau verlängert
, so zeichnet sich an dieser Linie beinahe eine geschlossene Fundkette
römischer Relikte ab.75 Die Funde beginnen mit den schon angeführten

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