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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0131
Senheim. Diese römische Niederlassung zeigt sowohl militärischen als
auch ökonomischen Charakter.80 Darauf läßt der freigelegte Grundriß des
Wohn- und Wirtschaftsgebäudes der angenommenen mansio schließen.
Dort konnten also die Durchreisenden nicht nur Schutz und Herberge
finden, sondern sie konnten mit ihren Pferden von der Besatzung verpflegt
werden. Der interessanteste Fund auf der Bannstude war jedoch
die zertrümmerte DIANA-Figur in den Trümmern eines Antentempelchens
. Dieses kleine Bauwerk, das auf griechische Tradition zurückgeht,
ist bisher am südlichen Oberrhein einmalig.81

Die Anfänge der römischen Station auf der Bannstude gehen wie die des
Lagers im Mauerfeld und der mansio-mutatio posita wahrscheinlich auf
die zweite Hälfte des 1. Jhdts. n. Chr. zurück. Das Ende dieser Station
fällt vermutlich, wie das der meisten römischen Einrichtungen östlich des
Oberrheins, in die Zeit der Alemanneneinfälle. 82

Von der römischen Niederlassung auf der Bannstude führte ein Verbindungsweg
hinüber zum Heerweg, der die Ost-Route Ottenheim-Burgheim
bei Hugsweier verläßt und nach Norden zieht. Diese Heerstraße war vermutlich
bis ins Mittelalter nicht nur die bedeutende Verbindung von Ottenheim
, sondern auch vom Rheinübergang bei Kappel.83 Sie führte
schließlich von Hugsweier über Schuttern, Oberschopfheim zur Heer- oder
Römerstraße der Hinteren Lößzone und war so eine direkte Verbindung
vom Rhein zum Kinzigtal. An ihrer Führung konnten nach den römischen
Trümmern von Hugsweier neuerdings auch römische Reste im ehemaligen
Kloster Schuttern entdeckt werden. Soweit diese Reste nicht von römischen
Ruinen aus der Umgebung beim Klosterbau herbeigeholt wurden, 84
dürften sie vom Klosterplatz sein und damit eine weitere Römerstation an
dieser Straße markieren.

Dagegen konnten an der Straßeneinmündung in die Nord-Süd-Route der
Hinteren Lößzone auf einer Luftaufnahme Spuren festgestellt werden,
die möglicherweise von einer kleinen Befestigungsanlage herrühren.85
Vielleicht ist dieses Objekt auf eine römische Wach- und Signalstation
zurückzuführen.

Obwohl die von der Bannstude direkt nach Norden weiterziehende Straßenführung
noch nicht ermittelt werden konnte, ist es bemerkenswert, daß
auf ihrer gedachten Geraden westlich von Niederschopfheim erneut römische
Trümmer entdeckt wurden. Die bisherigen Beobachtungen lassen
dort auf ein gutausgestattetes Gebäude schließen.86 Ebenfalls an dieser
Linie liegen die schon angeführten römischen Reste westlich von Hofweier
.

Wie schon mehrfach angedeutet, führte vermutlich eine römische Militärroute
— die sogenannte Trajanstraße — durch die Hintere Lößzone vom

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