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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0132
Bleich- zum Kinzigtal. Sie entspricht in weiten Teilen der heutigen Straßenführung
, die mit wenigen Unterbrechungen auf ihrer ganzen Länge
verfolgt werden kann. Als Münstergasse nimmt sie im Bleichtal ihren
Anfang, steigt hinauf zu der angenommenen Wach- und Signalstation und
fällt hinab zum Münstertal. Dort kreuzte sie möglicherweise bereits in
römischer Zeit einen Weg, der durch das Münstertal zum Schuttertal
führte. 87

Die weiterziehende Nord-Route streift nach Wallburg das Altdorfer Ried,
in dem römische Trümmer gefunden wurden. Nach Schmieheim stieg früher
die Straße hinauf in den Hochwald und fällt heute noch hinab zum
Sulzbach, um sich dort zu teilen. Eine Strecke zieht nun als Rennweg
über den östlichen Bergkamm hinüber zum Litschental und vor zum
Schuttertal. 88

Die andere Linie, die nach Sulz führt, streifte nord-östlich vom Ort Trümmer
, die angeblich von einer villa rustica, einem Gutshof, stammen sollen
. Nach der topographischen Lage handelt es sich dabei eher um eine
Versorgungs- und Kontrollstation, die im Zusammenhang mit der Straße
und einer eventuellen Signallinie gesehen werden sollte.89

Im Zentrum von Sulz, an der Einmündung eines Wegs, der von der römischen
Nord-Süd-Route Kippenheim — Mietersheim herüberführt, stand
wieder ein römisches Bauwerk. Von dort folgt die Straße dem Sulzbachtal
, kreuzt den Damm einer alten Talsperre, bei der ebenfalls römische
Scherben gefunden wurden,90 und mündet am Talausgang in die Straßenführung
Lahr — Schuttertal. Bald darauf zweigt jedoch eine Führung
nach dem römischen Burgheim ab und verläuft weiter in der Hinteren
Lößzone durch Heiligenzell über Oberweier und Zunsweier zum Kinzigtal
. Auch an ihrer Führung gibt es einige Hinweise zur römischen Vergangenheit
. So konnten beispielsweise in Oberweier römische Scherben
geborgen werden.91 Vor der aus einer Luftaufnahme interpretierten Befestigung
konnte ein Stück der alten Straße freigelegt werden, und unweit
davon liegt an ihrer Linie der Römerberg.92 Bei Zunsweier verläßt die
Route die Lößzone und tangiert wieder römische Reste. Sie liegen am Abbruch
zum Kinzigtal auf einer eingeebneten Anhöhe, von der aus das Tal
in allen Richtungen leicht übersehen werden konnte. Darum ist es denkbar
, daß hier schon in der früheren Römerzeit vielleicht anläßlich des
Kriegs um das Kinzigtal unter Pinarius Clemens (72/73 n. Chr.) eine Befestigung
entstanden ist. Möglicherweise blieb an dieser Stelle zur Kontrolle
des linksseitigen Kinzigbrückenkopfs eine Schutztruppe zurück, die
dort eventuell einen Beobachtungspunkt ausbaute.93 Schließlich führte
dann diese Nord-Süd-Route in Richtung Nord-West, traf im Gewann Rö-
merbünd den linksseitigen Römerweg von Elgersweier und überquerte
in dieser Gegend wahrscheinlich die Kinzig.

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