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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0190
Kirnbacher Traubuch unter dem 26. 1. 1751 im Anklang an das Alte Testament
eingetragen:

Moneta, in qua sub aspectu Eliae Tobias et sub aspectu Catharinae Sara
manibus conspicitur conjunctis Dei manu imposita.

Epigr.

Catharina u. Elias sind wie Sara u. Tobias
Darum Wird auff Beeden Seiten
Gottes Seegen Sie Begleiten.

Daß sich in diesem Zusammenhang mannigfache Beziehungen zum Psalter belegen
lassen, bedarf keiner Hervorhebung. Im Jahre 1763 (am 23. 8.) heißt es
bei Hirschmann im Anklang an den 121. Psalm:

Moneta, in qua Jacobus et Rosina oculos ad montes attollunt unde
ipsis auxilium.

Epigr.

Rosina u. Jacob, die hoffen auf Gott,

dan er ist Ihr Helffer in Javier u. Noth.

Sie wollen nur unter des Höchsten Schutz sitzen,

drum Will Er alß Leuthe des Rechtes Sie schützen.

Eine geschickte Uberleitung in neutestamentliche Bereiche stellt am 31. 1. 1764
die Kombination des alttestamentlichen Bildes vom verbotenen Baume im
Garten Eden mit dem Herrenwort im Matthäus VI, 21 dar. Sie lautet:

Moneta, in qua Adam videt arborem vetitam a qua faciem avertit et
se convertit ad Arborem (Xstum) praefixam.

Epigr:

Ubi Vester thesaurus,
ibi cor vestrum.

Auff der andern Seiten:

Ana Maria und Adam sind Leuth,

die da Beym Höchsten Gut suchen Ihr Freud.

Drum müßen Sie Heissen glückseelige Menschen

U. müßen erlangen, Was Sie sich selbst Wünschen.

Solche Zusammenfassungen alt- und neutestamentlicher Stellen finden wir bei
Hirschmann recht zahlreich. Manche erscheinen dem Leser auf den ersten
Blick nicht ganz zwingend und konsequent in der Prägnanz und Kürze von
Medaillenbeschreibung und zugehörigem Epigramm. Man wird diesbezüglich
dem Verfasser am besten wohl dadurch gerecht, daß man sich den beim Kanzelredner
ablaufenden Denkprozeß vergegenwärtigt, der uns in seinen Medaillen
stets nur die ihm am bedeutungsvollsten dünkenden Gedanken einer sich in
mehreren logischen Schritten entwickenden Predigt offenbart. Eine solche Verquickung
finden wir z. B. unter dem 10. 6. 1755. Dort wird die mühevolle Feldarbeit
des Mannes zur Hausarbeit der Frau in Beziehung gesetzt, indem Bilder
aus 1. Mose III mit solchen aus Lukas X (Vers 42!) zusammengebracht werden:

Moneta, in qua Adam ligone(m) in manu tenens in Sudore vultus
sui laborat et pane(m) manducat.

Epigr.

Ein Adam will im Schweiß sich u. sein Hauß ernehren,
Maria, Eins ist noth, will beym HaußHalten hören.
Darum muß Beeder theil im Ehstand glücklich seyn,
Weill Gottes Gnad in Güt bey Ihnen kehret ein.

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