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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0191
Gelegentlich zitiert der Autor selbst die seinen Entwürfen zugrundeliegenden
Belegstellen der Hl. Schrift. Auch am 27. 1. 1756 geschieht dies so bei der
Doppelhochzeit zweier namensgleicher Paare:

Moneta, in qua duo Matthias, apud quorum nomina legi possunt

ex Act. 1 et ^ 16: Bene sortati sumus;

et duae Mariae, apud quorum nomina leguntur verba

ex Luc. cxmo: Bene elegimus.

Epigr.

Zwei Marien seind getrost, Weill sie finden gute Gaben,
Zwey Matthias glauben Vest, daß Sie Wohl gewählet Haben.

Es ist billig, daß wir die Belegstellen für rein neutestamentliche Bezüge in den
zu seinen Medaillenentwürfen gehörigen Sinnsprüchen Hirschmanns anfangen
lassen mit einem, der am 22. 1. 1760 auf die erste im Neuen Testament bezeugte
(Johannes II, 5) Wundertat Jesu, die kanaäische Hochzeit, Bezug nimmt:

Moneta, in qua Joh. Georg et Rosina ihre ohren neigen auff

die Stimme Mariae: was Er Euch sagt, das thut!

Epigr.

Wir thuen fleiß, Gottes Willen
Im Ehstand zu erfüllen,
drauff hoffen Wir den Seegen,
den Er uns Wird BeyLegen.

Angesichts des ansonsten von Hirschmann vielfach bewiesenen Einfallsreichtums
nimmt es sich ein wenig verwunderlich aus, daß er einmal in beinahe
unmittelbarer Folge ein Bild aus der Passionsgeschichte nur leicht abgewandelt
doppelt verwendet. Am 23. 6. 1763 schreibt er:

Moneta, in qua Xstus crucifixus videt Johanem et Mariam;

audiunt verba:

Siehe Johanes, Maria ist dein Weib!
Siehe Maria, Johanes ist dein Mann!

Epigr.

Johanes nehmt Mariam an alß eine GottesGab
Maria sagt: Johanes ist Mein Stecken u. Mein Stab.

Abgesehen von dem oben verwandten Stecken-und-Stab-Bild aus dem 23. Psalm
muß Hirschmann die bekannte Passage in Johannes XIX, 26 ff. besonders geschätzt
haben. Wir können dies unschwer daraus ableiten, daß er es auch bei
der bald darauf erfolgten Verehelichung seiner eigenen Tochter, am 11. 10. 1763,
in gleicher Umgestaltung (Sohn und Mutter werden zu Mann und Frau umgedeutet
) wieder verwendet:

Moneta, in qua Johanes et Maria sub cruce Xsti stantes audiunt
vocem:

Ecce Johanes, Maria est tua sponsa uxor,
Ecce Maria, Johanes Tuus Sponsus!
Epigr.

Johanes nehmt Mariam an, wie eä der Herr begehrt,
Maria folgt Johanes nach, dan Sie ist Ihm beschehrt.

4. Moralisierende Entwürfe

Zahlreich finden wir in den der Beschreibung seiner Hochzeitsmedaillen dienenden
Texten Hirschmanns, teilweise auch in den zugehörigen Epigrammen,
allgemein-belehrende oder moralisch-kommentierende Sentenzen. Auch sie zei-

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