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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0194
Auch eine am 5.2.1754 stattgehabte Doppelhochzeit veranlaßte den Entwurf
einer außergewöhnlich individuell gestalteten Hochzeitsmedaille. Sie zeigt —
und darin ist sie bei Hirschmann ein Unikat — je eine eigene Männer- und
Frauenseite:

Moneta, in qua in altera parte Joh. Michael et Christian, qui genubus
flexis oculisque elevatis manum aspiciunt Dei.

Epigr.

Michael u. Christian ruffen Gott von\yen an,
daß Er seine GnadenHand
Leg auff Ihren Ehestand.

In altera parte videntur Barbara et Catharina, in quorum cordibus
legunt(ur) verba: Eodem Sumus animo.

Epigr.

Barbara u. Catharin
Haben gleichfalß diesen Sin,
wünschend, daß Gott aus der Höh
seegne ihren Stand der Eh.

Bei der Durchsicht von Hirschmanns Traubucheintragungen sind wir wiederholt
auf Mehrfachhochzeiten gestoßen. Solche müssen somit in dem Dörfchen,
wo jeder mit jedem irgendwie verwandt war, aus mancherlei Gründen — nicht
zuletzt wohl auch aus ökonomischen Überlegungen — recht beliebt gewesen sein.
Einer am 1.11.1757 erfolgten Doppelhochzeit verdanken wir einen weiteren
aus dem Rahmen des Gewohnten hervorstechenden Medaillenentwurf. Es werden
uns diesmal nämlich keine handelnden Personen vorgestellt, sondern eine
paradigmatische Symbolisierung des damals geschlossenen vierfachen Lebensbundes
geboten:

Moneta, in qua 4 cordes & 4 manus ä manu DEi conjunguntur.

Epigr.

Was Gott Zusamen fügt, das soll der Mensch nicht scheiden,
Drum Bleiben Wir getreu einander auch im Leyden.

Selbst in der an mancherlei Symbolismen reichen Welt des Barock darf etlichen
Seltenheitswert beanspruchen, was wir unter dem 30.5.1758 bei Hirschmann
als Symbolisierung Gottes finden:

Moneta, in qua cernitur Columna, quam Georg et Barbara amplectunt.

Epigr.

Die Säul, woran- wir in der Eh uns Beide wollen Halten,
ist Gott, den Wir in Angst u. weh Beständig Lassen walten.

Einen der letzten Medaillenentwürfe des hochbetagten Hirschmann finden wir
unter dem 23. 9.1766. Er kehrt dabei wieder zu seinem aus den Vierziger jähren
stammenden Grundschema zurück, indem er ein wenig unvermittelt notiert:

Moneta, in qua Christian und Maria ein güldenes Kleeblat alß einen
Schmuck an den Hals hängen.

Epigr.

Der Herr legt seine SeegensHand
auf unser Eh- u. Fridens-Band.
Drum thun wir fleiß in Lieb u. Leyd,
zuhalten Frid, Lieb, Einigkeit.

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