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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0206
Biberaha 787 *

Von Joseph Bühler

„Zwei Stunden unter Hasle, am Ausfluß des Harmersbachs in die Kinzig,
liegt das Dorf Biberach, ,Biwere geheißen', wie ein Waldparadies inmitten
von Tannenwäldern und Rebhügeln. Südwestlich schaut die Ruine Geroldseck
so lustig und malerisch nach Biwere herab, als ob in ihr noch Ritter und
Burgfräulein Minnesang trieben und alles noch in Flore wäre wie vor sechs
Jahrhunderten. Sonst ist das uralte Dorf nicht berühmt, außer durch seine
Wallfahrt zu den vierzehn Nothelfern und zum heiligen Wendelin, zu denen
die Buren und Völker ringsum fleißig zu wallen pflegen in den verschiedensten
Nöten dieses notreichen Lebens." So schildert Heinrich Hansjakob das Kinzigtaldorf
. »

Um eine zusammenfassende Geschichte dieses uralten Dorfes müht sich die
Gemeinde Biberach seit vielen Jahren. Vor allem geht es um die Ersterwähnung
dieses Ortes. Urkundlich genannt ist nach Krieger2 das Kinzigdorf im
Jahre 1220. Mit dieser Zahl und der dazugehörigen Urkunde befaßte ich mich
zunächst.

Bei Max Wingenroth3 las ich dann erstmals auch eine andere Zahl: „Erste
urkundliche Erwähnung 787 (?)" mit nachstehender Fußnote: „Großh. Baden
S. 784. Wohl ein anderes Biberach".

Stutzig geworden, machte ich mich auf die Suche nach allem, was den Namen
Biberach trug, um herauszufinden, wohin die Bezeichnung und Jahreszahl
„Biberaha 787" gehören könnte. Mir kam Josef Baders „Karte der die badischen
Lande umfassenden GAUE zur Zeit der Carolinger" aus dem Jahre 1834 eine
Beilage zu Baders „Badische Landesgeschichte", in die Hände; darauf ist „Biberaha
787" als die weitest kinzigaufwärts liegende Siedlung festgehalten. Es muß
sich lohnen, nach der Richtigkeit dieser Angabe zu forschen.

Der „Codex laureshamensis" 4 enthält Angaben über Biberaha, die auch zahlenmäßig
in etwa mit unserm Biberaha übereinstimmten. Ich fand Jahreszahlen,
beginnend in den Jahren 633—635, fortlaufend mit 767, 771, 772, 782, 784—803,
788, 791; alle diese Jahreszahlen bezogen sich auf das Biberaha bei Heilbronn.
Eine Möglichkeit bestand; in der oben angeführten Jahresreihe 784—903 hätte
unser 787 stecken können. Zu dieser Zahlenreihe lese ich aber im C.L. III Bd.
S. 31 Nr. 2408 (Reg. 6862 B):^ „Donatio Hildeberti in supra dicta marca. In
Christi nomine, sub die Kl non., anno XV 1) Karoli regis Richbodo abb." als Unterschrift
; am Rande vermerkt: 784—803 17. Okt. 22. Soweit gingen meine Forschungen
im Codex laureshamensis zunächst.

Ein Schreiben des Generallandesarchivs Karlsruhe gab mir am 9. Februar 1962
folgende Auskunft: „Eine Biberach Baden betreffende Urkunde oder eine son-

" Die Problematik des Themas ist uns bekannt. Wir bringen den Beitrag als Anstoß zu einer Diskussion.
— Die Redaktion.

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