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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0208
961 ist ihm nicht bekannt. In der Französischen Revolution gingen die meisten
historischen Urkunden in Flammen auf. (?) Helmut Schneider von Kehl-Kork11
erwidert meine Frage also: „1. Die älteste Urkunde, in der Kork erwähnt wird,
befindet sich in den ,Archives du Departement' (Bezirksarchiv in Straßburg). —
2. Aus dem Jahre 717 gibt es keine Urkunde, sondern lediglich Rückrechnungen
auf etwa diese Zeit... Bischof Wernher I. erneuerte die Urkunde aus dem
Jahre 1003. Sie erwähnt 'Choreka' in einem Privileg Childerichs II. (719—721)
als früheren Besitz des Frauenstifts St. Stefan in Straßburg."

Die früheste Bennenung von Waltersweier taucht in dem berühmten Testament
des Abtes Fulbrand von St. Denis aus dem Jahr 777 auf, würde also nur
um ein Haar von der Baderschen Zahl abweichen.12

Nach Auskunft von Dr. med. Wilhelm Marx dürfte die Originalurkunde für
Altenheim bei den Kirchenbuchakten in Marlen sein. Sie berichten „von einer
Urkunde aus dem Jahre 888, welche in mehreren Elsässer Geschichtswerken
abgedruckt ist; sie wurde von der Stadt Speyer geschrieben am 26. Mai 888...
Wie viele Urkunden, wird auch diese von mehreren Gelehrten angezweifelt,
doch haben sie keine Beweise für ihre Echtheit". is

Gengenbach gab als früheste Nennung das Jahr 1007 an. Die Jahreszahl 885,
die Bader für Gengenbach aufzeichnete, ist nicht bekannt.14 Nun feierte Gengenbach
1975 die 1250-Jahr-Feier der Benediktinerabtei. Fünfzehn Jahre zuvor
hatte die 600-Jahres-Feier der Stadt Gengenbach stattgefunden. Als Gründungsjahr
für die Benediktinerabtei Gengenbach gilt das Jahr 725. Eine Urkunde
dafür ist nicht vorhanden. Die Zahl stützt sich nach Hansmartin Schwarzmaier
auf die Einordnung des 9. Jahrhunderts in die karolingische Klosterkultur —
die große Zeit des Gengenbacher Klosters —... Gerade aus dieser Periode
besitzt man eine weitere Nachricht, die zugleich die einzige zeitgenössische und
darum auch völlig unbezweifelbare Angabe aus dem Kloster Gengenbach
enthält. Es handelt sich um die Namensliste der Gengenbacher Mönche, wie
sie um das Jahr 826 in das sogenannte Verbrüderungsbuch der Abtei Reichenau
eingeschrieben worden ist. An anderer Stelle des gleichen Aufsatzes ist bei
Schwarzmaier zu lesen: „Nur die Konventslisten von Gengenbach geben uns die
Möglichkeit zu beweisen, daß das Kloster damals um 820—840 bestand." 15

Die Badersche Zahl 926 Chinzdorf (auch Chinzidorf) wird von Otto Kähni
zitiert:16 „Kinzigdorf wird schon 926 als Gerichtsstätte der Grafschaft Mortenau
urkundlich erwähnt."

Nach den Mitteilungen der von mir befragten Gemeinden an der Kinzig müßte
man annehmen, Bader habe sich jeweils in der Angabe der Orts- und Jahreszahlen
geirrt. Für die Unklarheit über die Baderschen Zahlen für die genannten
Gemeinden muß ein anderer Grund vorliegen. Man weiß zwar fast durchweg
von den Jahreszahlen, aber nicht mehr, woher sie stammen, wo sie zu
Baders Zeit untergebracht waren.

Das Biberacher Orts- und Jahresdatum „Biberaha 787" zwingt mich, auf das
untrügliche Nachrichtenmaterial von Straßburg einzugehen.

Durch einen Brief des Herrn Edmund Ponsing vom Stadtarchiv Straßburg
vom 14. Dezember 1975 wurde mir bestätigt:

„Es sind effektiv anno 1870 an die 3.500 Manuskripte oder Abschriften von vor
dem Jahre 1000 verbrannt. Darunter auch viele Urkunden, welche damals
leider noch nicht von der Bibliothek getrennt im Archiv aufbewahrt wurden.
Viele heute im Original verschwundene ,Charten' kennen wir nur durch die
vor dem Brand erfolgten Veröffentlichungen durch Schöpflin, Grandidier oder

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