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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0235
Nach der Verhaftung Hoyers suchte Pfunder am 22. Januar Fahrländer
erneut auf, traf ihn aber nicht an. Am nächsten Tag fand er ihn beim
Erlacher im Winkel, doch Fahrländer war nicht in der Laune, vertraute
Gespräche zu führen: „Es müßten falsche Leute unter den Anhängern
selbst geben, er wolle sich nicht mehr in die Sache mischen und nicht
sein Leben daran wagen. Er würde nicht eher etwas weiter tun, als bis
sie selbst den Revolutionsentwurf ausführten, und bis er von ihrer Treue
versichert sei." Die augenblickliche Verärgerung Fahrländers läßt darauf
schließen, daß die Oberländer die Initiative ergriffen und die deutschen
Jakobiner in Basel um Unterstützung gebeten hatten. So wird auch die
Bemerkung Jägerschmidts in seinem Brief an Hof rat Hugo vom 22. Januar
1798 verständlich: „Es wird ohne meine Hilfe geschehen, was geschehen
soll." In diesem Sinne ist auch die Frage Jägerschmidts an den
Vogt Gräßlin von Efringen zu werten, warum die Oberländer so lange
druckten, sie sollten sich an die Württemberger anschließen, diese hätten
einen Landschaftsgesandten in Paris, und an diesen sollten die Oberländer
sich wenden.

Es würde hier zu weit führen, die behördlichen Maßnahmen nach der
Verhaftung von Hoyer und Ehrler zu schildern, jedenfalls scheiterte die
Absicht einer nach dem Oberland entsandten Untersuchungskommission,
den „gefährlichen Müller oder Maier aus Euenheim, welcher in Grenzach
sich als einen Aufwiegler gezeigt hatte", doch noch festzunehmen, worüber
sie sich bei ihrer Reise nach Rötteln in Müllheim mit dem Oberforstmeister
Stetten, dem Blumenwirt Klaiber und dem Landkommissar Ludwig
abgesprochen hatten.

In Karlsruhe war man sich allerdings über die Person Fahrländers nicht
im klaren. Hofrat Maler wollte in seinem Brief vom 3. Februar an den
Kammerkonsulenten Roth Aufschluß darüber haben, ob Meyer mit dem
auf der S. Christophstaler Eisenfactorei in Freudenstadt tätigen Factor
Mayer identisch sei, da ja der dortige Oberamtmann ebenfalls auf der
Liste der Verschwörer stünde.161 Doch Meyer machte aus seiner Herkunft
kein Geheimnis. Er hatte Pfunder erzählt, daß er aus Ettenheim stamme,
aber schon 5 Jahre von Hause weg sei und während dieses Krieges unter
den Franzosen etliche Feldzüge mitgemacht habe. Bei seiner Vernehmung
durch die Untersuchungskommission gab Pfunder eine genaue Personalbeschreibung
, die von Weidenbach und Klaiber ergänzt wurde und die
sich auf alle Einzelheiten seiner guten Kleidung erstreckte. Nach dieser
Beschreibung war Fahrländer von mittlerer Größe; er hatte ein breites
Gesicht mit eingefallenen, aber roten Backen, eine lachende, freundliche
Miene, katzengraue, große Augen und abgeschnittenes Haar, wie es die
Jakobiner trugen. Die Farbe seines Haares war dunkelbraun, ins Rötliche
schimmernd. Er trug einen Mittelscheitel, wie es bei den Bauern
üblich war. Sein Dialekt war, so sagte Pfunder, dem von Straßburg oder
überhaupt dem Elsässischen gleich.

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