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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0264
heit entsprach) — unter Führung von Jehle und Fetzer vor sein Haus. Man verhaftete
ihn im Bett und führte ihn nach Rheinfelden. Verninac entsetzte ihn als
Präsident der Verwaltungskammer, wurde aber selbst aus der Schweiz abberufen
. Inzwischen hatte sich Bonaparte in die Wirren der Schweiz als „Vermittler"
eingeschaltet. In seiner Proklamation vom 30. September in St. Cloud forderte
er u. a. die Wiederaufnahme der Verwaltung durch die bisherigen Beamten,
was Dr. Fahrländer auch auf das Fricktal und sich selbst bezog. Er erreichte in
Zürich die Unterstützung des Divisionsgenerals Serras; unter Berufung auf die
Proklamation von St. Cloud wurde er durch den Kapitän Lemaire am 3. November
wieder als Statthalter eingesetzt. Doch seine Gegner gaben nicht auf;
sie bewirkten in Zürich bei General Rapp erneut eine Abberufung. Obergeneral
Ney sandte seinen Gesandtschaftssekretär Rouyer ins Fricktal; am 27. November
wurde Dr. Fahrländer von seinen Ämtern suspendiert. Die Mission des
Senators Lanther aus Bern, der das Fricktal für die Helvetische Republik in
Besitz nehmen und die alten Autoritäten wieder einsetzen sollte, darunter
Dr. Fahrländer als Präsident der Verwaltungskammer, scheiterte am französischen
Widerstand. Rouyer ließ Dr. Fahrländer alle Papiere wegnehmen und
stellte ihn unter Arrest.

Ausweisung der Brüder Fahrländer >— Karl auf der „Konsulta"

Es sollte aber nicht bei der Verhaftung bleiben, am 29. Dezember 1802 trafen
ihn und seinen Bruder der härteste Schlag. Die Verwaltungskammer nahm zur
Kenntnis, daß Obergeneral Ney „die erschlichenen und gesetzwidrig erhaltenen
Bürgerrechte des Doktor Sebastian Fahrländer und dessen Bruders, des Ex-
benediktiners Karl, auch des Georg Falkensteiner aufgehoben und sie zu allen
Bedienstungen im Kanton Fricktal für immer als unfähig erklärt habe, und
daß die Gebrüder Fahrländer bis zum 2. Januar und Georg Falkensteiner das
Fricktal bis zum 6. Januar 1803 zu verlassen haben." 262t> Dr. Fahrländer zog sich
nach Aarau zurück und eröffnete dort eine Arztpraxis, während sein Bruder
Karl die Bühne der hohen Politik in Paris betrat. Obwohl er kein Bürgerrecht
im Fricktal mehr besaß und deshalb auch kein offizieller Delegierter sein
konnte, machte er von der Möglichkeit Gebrauch, als frei gewählter Vertreter
an der von Bonaparte in Paris einberufenen „Konsulta" teilzunehmen. Mit den
am 5. Dezember ausgestellten Vollmachten seiner Freunde, darunter Dr. F. J.
Helbling aus Laufenburg, reiste er in die französische Hauptstadt, wo er durch
Vermittlung von Stapfer auch bei Talleyrand eingeführt wurde. An der Abschiedsaudienz
vom 21. Februar bei Bonaparte nahm er allerdings nicht teil,
denn in einem Brief zweier „unabänderlichen Freunde" — Schernberg und
Jacob Glahs — vom 13. Februar 1803 wird er gefragt: „Warum nicht einen
Tag länger sich in Basel aufhalten, wohin wir Fahrländerianer alle unverdächtig
hätten hinkommen, und Sie warm — recht warm hätten küssen können? ...

Wir wissen nun in unserer heißen Begierde nach Ihren Neuigkeiten, unter welchen
hoffentlich diese die erste sein wird, daß wir zerstreute Schafe bald wieder
das Vergnügen haben werden, unter dem Stabe unseres lieben Hirten Sebastian
uns versammelt zu sehen — nun wissen wir kein anderes Mittel unsere
Wißbegierde näher zu sättigen als dasjenige, welche wir wirklich ergreifen." 263
Allerdings ist unbekannt, wohin das Schreiben gerichtet war. Und unklar ist,
wie lange er noch dienstlich in Bern war. Nach einem Organisationsplan vom
März 1803 des Staatssekretärs für das Finanzdepartement wird unter den Sekretären
der 2. Abteilung der Name Meyer aufgeführt, aber leider ohne nähere
Angaben. 284

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