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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0290
zu den im Lehensrecht gültigen Begriffen Lehen, Zehnten, Fronden, Todfall und
Bannrecht folgen. Interessante Einblicke in die politischen Besitzverhältnisse
bietet die Darstellung der Geroldsecker Schirmherrschaft. Bis 1807 hatte Dör-
linbach genossenschaftliche Rechte am Ettenheimer Genossenschaftswald, dessen
Schicksal bis zur Aufteilung nachgezeichnet wird. Mehrere Abschnitte behandeln
die Geschichte der Kirche, ihres Pfarrrs Leo Schussele und der Kirchenordnungen
. Die Einstellung der Bauern zum klösterlichen Recht zeigt die
Wiedergabe von Prozeßakten des 18. Jahrhunderts, in denen es um die Abschaffung
der Leibeigenschaft und Festsetzung von Fronden und Zehnten ging,
die endgültig erst 1835 verschwanden. Die Auswirkungen von Moreau's Rheinübergang
1786 und der Kriegszeiten bis 1814 behandeln zwei Abschnitte. Zahlreiche
Namen und Reisedaten ab 1834 belegen die Auswanderung der ärmsten
Bevölkerungsteile ins „Wunderland Amerika". Bis in unsere Zeit wurde die
Übersicht fortgeführt. Vom Schulwesen sprechen Quellen des 18. und 19. Jahrhunderts
, und die soziale Entwicklung wird vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
verfolgt. Die Menschen selbst kommen zu Wort in Texten Hansjakobs, in
Schilderungen des Jahresbrauchtums, in Anekdoten und Erzählungen. Hier ist
eine mit Quellenmaterial ausgestattete, bis in die jüngste Zeit reichende lebendige
Geschichte des Ortes entstanden, die zeigt, wie sich die geschichtsbewußte
Eigenständigkeit eines von der Gemeindereform betroffenen Ortes dokumentieren
läßt. Ein großer Teil der Bildausstattung wurde von namentlich erwähnten
Stiftern finanziert.

Den dem Text vorgesetzten Ausspruch Jakob Burckhardts hat der Verfasser
der Dörlinbacher Geschichte als Anspruch aufgefaßt und erfüllt. Er lautet:
„Die Heimatgeschichte ist der notwendige Ausgangspunkt der Beschäftigung
mit der allgemeinen Geschichte."

C.-H. Steckner

75 Jahre Stadtbücherei Baden-Baden (Heft 14), 1976. 30 Seiten.
Arbeitskreis für Stadtgeschichte Baden-Baden. Beiträge zur Geschichte
der Stadt und des Kurortes Baden-Baden.

Als letzte der 14 Veröffentlichungen des Arbeitskreises zu lokalen Themen
erschien in diesem Jahr ein Rückblick über die am 1. Januar 1901 eröffnete
„Volksbibliothek mit Lesesaal". Sie hatte ihre Bestände bereits Ende der zwanziger
Jahre auf 14 000 Bände gebracht, als sie bei der „Durchforstung" nach
1933 davon die Hälfte wieder einbüßte. Heute gehört Baden-Baden mit 50 000
Bänden zu den sechs am besten versorgten Städten des Landes, das bedeutet:
1 Band je Einwohner. Die starke Beanspruchung durch Kurgäste und das angegliederte
nur wenig bekannte Otto-Flake-Archiv kennzeichnen die Sonderstellung
der Bücherei. Nach Maria Waldvogel's Geschichte der Bücherei, ihrer
Leiter und der Bücherei-Gebäude umreißt Hanspeter Gerlach, seit 1974 Büchereileiter
, die Zukunftsaufgaben dieser Bildungseinrichtung.

In das Herz der Literatur selbst und über den lokalen Rahmen hinaus führt
das kulturelle Bild Baden-Badens vor dem 70er Krieg, das im voraufgehenden
Heft des Arbeitskreises entworfen wird:

Pauline Viardot — Iwan Turgenjew (Heft 13). 25 Seiten.

Die Beiträge von Karl Jörger und von Julius Kraetz über die Bauten, die Turgenjew
und seine Freundin in jenen Jahren hier errichteten, zeichnen den
(durch Pläne, Risse und Photographien veranschaulichten) Rahmen eines Kapitels
der Weltliteratur. Vom heutigen Zustand und dem Schicksal jener Baulichkeiten
leiten die Verfasser zurück auf das Schicksal der Akteure: Turgen-

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