Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0295
ließen Wimpfeling und Gerson drucken, das früheste bekannte Exemplar aus
seiner Offizin ist 1483 datiert.

Wenn der Begleittext (in dem man die Verfasserangabe vermißt) den Einfluß
der „jungen Sage" von der schönen Melusine erwähnt, so ist wohl ihr Auftreten
im deutschen Sagenkreis um 1400 gemeint. Diese Legende von der fisch-
schwänzigen Ahnfrau der Grafen von Lusignan — als Mischung von Tier und
Mensch Symbol der tabuisierten göttlichen Herkunft ihrer Herrschaft — hat
die französische Forschung bis in die keltische Mythologie zurückverfolgt.

C.-H. Steckner

Kurt Klein, 75 Jahre Schwarzwaldverein Hausach. Gestaltung und Druck
Engelberg-Hempelmann, Haslach i. K. 1976.

Zum 75. Bestehen des Schwarzwaldvereins Hausach erschien soeben aus der Feder
von Oberschulrat Kurt Klein eine Festschrift, die durch Inhalt und Form
aus dem üblichen Rahmen der Festschriften herausfällt, beinhaltet sie doch
eine Fülle von heimatgeschichtlich Wissenswertem. Bekanntlich feierte der
Schwarzwaldverein Hausach am 19. und 20. Juni 1976 sein 75j ähriges Jubiläum.
Vor allem die beiden Kapitel „Die Kinzig, Silberband des mittleren Schwarzwaldes
" und „Der Brandenkopf — König unserer Heimatberge" erheben die
Festschrift auf überörtliche Ebene und dürften für alle Vereine und Heimatfreunde
im Wandergau Kinzigtal interessant sein, für die Kinzig und Brandenkopf
symbolhafte Züge annehmen. Kurt Klein verfolgt den Lauf der Kinzig
von ihrer Quelle bis zu ihrer Mündung in den Rhein. Wir erfahren, daß ihr
Name keltischen Ursprungs ist. Wir lesen von den vielen Hochwasserkatastrophen
vergangener Jahrhunderte, vom gefährlichen Beruf der Flößer und
schließlich von der „Zähmung" der Kinzig durch den badischen Obersten Tulla.

Auch die Topographie des Brandenkopfes wird ausführlich beschrieben. Wer
weiß schon, daß der Name „Brandenkopf" wahrhaftig auf einen riesigen Waldbrand
im Jahre 1730 zurückzuführen ist? Es war der Verdienst des Oberhar-
mersbacher Schwarzwaldvereins, daß der ursprüngliche Holzturm auf dem
Brandenkopf im Jahre 1929 durch den steinernen, 32 Meter hohen Aussichtsturm
ersetzt wurde. Auch die Schutzhütte wurde vom Schwarzwaldverein Oberharmersbach
erstellt. Schließlich legte der Zeller Schwarzwaldverein am Brandenkopf
einen der ersten Naturlehrpfade an.

Im Kapitel „Hausach, die Stadt unter der Burg" geht Kurt Klein der wechselvollen
Geschichte seiner Heimatstadt nach, deren Entstehungsgeschichte, ähnlich
wie die Haslachs, auf den Silberbergbau im frühen Mittelalter zurückgeht.
Mehr als 30 Stollen und Schächte zeugen von dem mittelalterlichen Bergwerkszentrum
Hausach/Hauserbach, in dem um 1515 etwa 300 Bergleute das edle
Metall schürften. Besonders liebevoll untersucht der Hausacher Chronist die
Geschichte der Burg Husen, deren mächtiger Bergfried noch heute das Wahrzeichen
Hausachs darstellt. Aber auch der Eisenbahnknotenpunkt Hausach und
Hausach als Industriestadt werden durch den geschichtlichen Spürsinn Kurt
Kleins gewürdigt. Ein ganzes Kapitel der Festschrift widmet Kurt Klein der altehrwürdigen
Hausacher Dorfkirche, die zu den ältesten Gotteshäusern des
Kinzigtals zählt.

Selbstverständlich kommt auch die Geschichte des Hausacher Schwarzwaldvereins
nicht zu kurz. Aber auch hier erfährt der Leser nicht nur die Entstehungsgeschichte
und den Werdegang des Hausacher Vereins, sondern gewinnt Einblick
in viele Details aus der Geschichte des Hauptvereins sowie der Entwicklung
anderer Schwarzwaldvereine aus der näheren und weiteren Umgebung.

293


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0295