Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 52
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Mann, der den ,Simplicissimus' geschrieben hat." Wenn man überall den
Namen Grimmelshausen lesen würde, dann könnte es sich zum Beispiel
auch die Universität Freiburg nicht erlauben, den größten Dichter des 17.
Jahrhunderts aus ihrem direkten Einflußbereich so links liegen zu lassen,
als wenn er überhaupt nicht gelebt hätte.

Es ist für uns alle, die wir hier anwesend sind, ein Ruhmesblatt, daß die
Universität Münster mit Professor Weydt und das Westfälische Landesmuseum
mit Professor Berghaus eine so umfangreiche, hervorragende
Grimmelshausen-Dokumentation zusammengetragen haben. Ich habe diese
Ausstellung in Oberkirch gesehen. Respekt vor dieser großartigen Leistung
, die mit soviel Liebe und Sachkenntnis ausgeführt worden ist.
Schließlich will doch jeder einmal wissen: wie hat das Buch „Simplicius
Simplicissimus teutsch", das 1668 erschien, ausgesehen und was ist aus
einer umfangreichen Sammlung heraus an Bild und Text aus jener Zeit
noch vorhanden.

Der Präsident der Academie d'Alsace, Professor Camille Schneider, der
heute das Hauptreferat hält, ist einer der Anreger zur Wiederbegründung
unserer Grimmelshausen-Runde.

Bei uns im Geschäftsleben sagt man: man muß Public Relations machen.
Und genau das hat für Grimmelshausen bis heute gefehlt. Das ist in Wirklichkeit
eine wichtige Aufgabe unserer Grimmelshausen-Runde.

Es muß aber auch dafür gesorgt werden, daß Grimmelshausen in der
Schule wieder besser bekannt wird. Und das geht nur über eine gut lesbare
Ausgabe. Im „Simplicissimus" stehen viele hessische Mundartwörter.
Aber auch viele altdeutsche, die wir heute nicht mehr verstehen. Genauso
wenig stimmt sehr oft die Grammatik. Glauben Sie mir als Zeitschriftenmacher
: wenn der Leser erst einmal Schwierigkeiten hat mitzukommen,
dann legt er die Zeitschrift oder das Buch sofort auf die Seite. Bis heute
gibt es noch keine gute Grimmelshausen-Biografie. Zumindest keine, die
jeder versteht. Dabei sind Geschichtsbücher augenblicklich die Renner auf
dem Buchmarkt.

In dieser Grimmelshausen-Runde ist es mir ein Anliegen, eine Unterlassungssünde
vorzutragen. In Offenburg steht ein sehr wertvolles Relief
von Grimmelshausen. Es ist dort in eine Außenwand des Grimmelshausen-
Gymnasiums eingemauert. Kein Geringerer als der Professor Emil Sutor
von der Karlsruher Akademie, gebürtiger Offenburger, hat dieses Werk
im Jahr 1938 geschaffen. Es ist wirklich ein echtes Kunstwerk, und es ist
schade, daß es in keiner der zum 300. Todestag erschienenen Schriften gezeigt
wurde.

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