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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 70
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313 n. Chr. zu danken, das die Ausübung der christlichen Religion gestattete
. Diese Politik schuf eine innere Einigkeit, deren positive Auswirkung
sich auch bald nach außen zeigte. Denn nach seinem Regierungsantritt im
Jahr 312 n. Chr. wird bis zum Regierungsende seines Sohnes, des Kaisers
Constantius II. im Jahr 340 n. Chr., von keinem bedeutenden Alamannen-
überfall mehr berichtet.14

Nachdem es aber im constantinischen Kaiserhaus zum Streit um die
Krone und schließlich zu inneren Kriegen gekommen war, gab es unter
Kaiser Constantius II., einem Bruder Constantin IL, erstmals wieder germanische
Übergriffe. So fielen bereits um 342 n. Chr. die Franken in das
Untere Elsaß ein, verwüsteten die Gegend und zogen bis Argentorate.15

Obwohl Kaiser Constantius II. den Germanen viel Geld gegeben hatte,
damit sie seinem Gegenspieler, dem Usurpator Magnentius, nicht helfen
sollten, überquerten die Alamannen 352/53 n. Chr. wahrscheinlich auch
von der Ortenau aus den Rhein. Gleichzeitig unternahmen die beiden
alamannischen Brüder und Könige Gundomad und Wadomar, die sich im
Breisgau festgesetzt hatten, Streifzüge in die römischen Bezirke. Doch der
Heerführer des Constantius IL, Arbetio, schlug einige alamannische Scharen
und jagte sie in die Flucht. Danach kam es am Hochrhein zwischen
den römischen und alamannischen Truppen zu einem Frieden, in dem
wahrscheinlich der alamannische Besitz auf dem rechten Rheinufer vom
römischen Kaiser anerkannt wurde.16

Trotzdem hielten alamannische Scharen große Teile der linken Oberrheinseite
besetzt, bis Julian, ein Vetter von Kaiser Constantius IL, mit
dem Auftrag Gallien von den Germanen zu säubern, im Westen Truppen
aufstellte. Er begann 355 n. Chr. einen Kriegszug in Nordgallien und zog
über Reims an den Oberrhein, wo die alamannischen Truppen die linksrheinischen
Städte von Mainz bis Straßburg unter ihrer Kontrolle hatten.
Sie saßen aber wahrscheinlich aus Angst vor der inzwischen in die Städte
wieder zurückgekehrten romanischen Bevölkerung mehr oder weniger
auf dem Land. Zu ihnen gesellten sich vermutlich, nachdem bekannt wurde
, daß Julian Argentorate, den militärisch wichtigsten Punkt am Oberrhein
anstrebte, militante Gruppen aus der alamannisch besetzten Ortenau.
Julian ließ sich dadurch aber nicht beirren, marschierte mit seinen Legionären
ungehindert durch den Wasgau, stieß in der Ebene bei Brumath
auf die Alamannen und schlug sie in einer blutigen Schlacht. Dabei wurden
jene alamannischen Soldaten, die nicht umgekommen waren, verjagt,

14 Mone, S. 289, übersetzt aus: Incerti. paneg. Constant. 21. Zosimi hist. 2, 15.

15 Forrer, S. 333.

16 Mone, S. 290/291. übersetzt aus: Zosimi hist. 2, 53.; Julian orat. 2. p. 103 ed. Paris.; Zosimi 3, 1.
Julian, ad. pop. Atheniens. p. 311.; Liban. paneg. Jul. p. 238. ed Morell. t. II. Ammian. Marcell.
14, 31—33 und 15, 6. 7.; Julian. I. I. Vgl. auch Felix Stähelin, die Schweiz in römischer Zeit, 1948,
S. 290.

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