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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 153
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1977/0155
Es wurde vermutlich zu Beginn des 16. Jahrhunderts wahrscheinlich auf
Veranlassung des gelehrten Abtes Trithemius von Sponheim angelegt.
Der Schreiber benützte bei seiner Arbeit Einzelaufzeichnungen, die im
11. und 12. Jahrhundert wohl als Gedächtnisstützen aufgezeichnet worden
waren, und er schrieb sie ohne sonderliche Ordnung, jedoch unter Beibehaltung
der alten Schreibweise der Namen ab. Der Text enthält nur den
Namen des Schenkers, und was er schenkte, jedoch keine Jahreszahl, noch
Einzelheiten, aus denen man Genaueres erschließen könnte. Schon im ersten
Teil der sehr zahlreichen Eintragungen steht der für die Erforschung
Acherns bedeutsame Satz, daß Bertholdus, der Bruder des Grafen Burckard
von Staufenberg, dem Kloster Hirsau innerhalb des badischen Raumes
Weinberge, Huben und Rechtsansprüche vermachte in Forchheim, Endingen
, Oppenau, Fautenbach, Müllenbach, Eberstein, Kuppenheim, Rastatt,
Niefern, Pforzheim und „ad villam Acchara partem ecclesie et IUI hubas;
ad Vultenbach (Fautenbach) unam hubam, et insuper quicquid de suo iure
ad easdem villas pertinet" (zur villa Achern den Teil an der Kirche und
4 Huben; zu Fautenbach eine Hube und darüber hinaus was ihm an Recht
an diesen villen gehört).4

Ein späterer Eintrag erwähnt, daß Eberhardus von Hilresbach dem Kloster
Hirsau 3 Huben zu Achern (ad Achara) schenkte.5

Aus diesen sehr spärlichen Angaben soll im folgenden versucht werden,
die Verhältnisse in Achern um 1100 zu erschließen. Daß dabei vieles ungewiß
ist und nur vermutet werden kann, ist selbstverständlich.

Der Name Achern

Die angeführte Stelle im Hirsauer Schenkungsbuch nennt zum ersten Male
den Namen Achern. In der Schenkung des Berthold wird der Ort Acchara,
in der des Eberhard von Hilresbach Achara geschrieben. Spätere Schreibungen
sind Acher, Achera, Achhera, Achare, schließlich Achere, das noch
heute die umgangssprachliche Bezeichnung des Ortes ist. Trotz vieler
Bemühungen ist die etymologische Deutung heute noch nicht endgültig
geklärt. Wahrscheinlich heißt Achern soviel wie „Ort an einem fließenden
Wasser, an einem Fluß".

Da in dem Wort Acchara, Achara noch die volle Endung erhalten ist, gehört es
in sprachlicher Hinsicht in die althochdeutsche Zeit. Es setzt sich zusammen aus
dem Grundwort ach und dem Suffix .. ara. Ach geht zurück auf eine indogermanische
Wurzel, die in lat. aqua und got. ahwa (sprich achwa) enthalten ist. Das
letztere wird im Althochdeutschen zu aha (weiblichen Geschlechts) und bedeutet
soviel wie Wasser, Fluß.

4 Cod. Hirs. S. 26.

5 Cod. Hirs. S. 28.

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