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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 235
(PDF, 70 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1977/0237
Die Gengenbacher Löwenbergpark-Statuen Minerva und Mars
und deren Meister

Von Hermann Brommer

Hinter Gebüsch und Bäumen verstecken sich im sogenannten Löwenberg-
park 1 an der Leutkirchstraße der Stadt Gengenbach Gartenskulpturen,
die zum wertvollsten Kunstgut der Ortenau gehören. Schon im Sommer
1942 versuchte der Schenkenzeller Pfarrer und Barockexperte Alois Siegel
in dem zum 70. Geburtstag des Universitätsprofessors Joseph Sauer
geschriebenen Zeitungsaufsatz „Gengenbacher Rokoko"2 Herkunft und
Bildhauer dieser qualitätsvollen Steinfiguren zu enträtseln. Seine Überlegungen
zielten damals genau in die richtige Richtung, obwohl es ihm
bei beiden Ansatzpunkten nicht gelang, bis zur Lösung durchzustoßen.

Minerva und Mars im Park

Wegen des dokumentarischen Wertes möchte ich zunächst wiederholen,
was A. Siegel in dem später völlig übersehenen Aufsatz zur Geschichte
des Löwenbergparkes und der drei dort noch vorhandenen Statuen zu
berichten vermochte: „Ein schöner Baumwuchs, gepflegtes und frei wachsendes
Buschwerk umsäumen ein schmales Gelände, dessen Mittelpunkt
ein reizend gebautes Gartenhaus bildet. Vor diesem nun wurden zwei
Statuen aufgestellt, die künstlerisch nicht minder gut sind, obwohl man
bisher kaum Notiz von ihnen nahm. In Dehios „Handbuch der deutschen
Kunstdenkmäler" ist wohl mit einem Satz des Pavillons Erwähnung getan
, die Figuren aber sind nicht vermerkt. Sie sind zwei Meter hoch und
wohl von Ursprung an mit Ölfarbe überstrichen. Einerseits erhebt sich
das Standbild des Kriegsgottes Mars. Als solcher gerüstet mit Schild,
Panzer, Helm, greift er mit der linken Hand nach dem Schwert. Die Art,
wie die römische Offiziersuniform wiedergegeben ist, hat nichts Auffallendes
an sich. Nur der Helm mit den schuppigen Ohrlaschen und einem
reich verzierten Bügel verrät, daß bei seiner Entstehung die Rocaille
(wörtlich das Muschelwerk) die Zierform aller Künste war. Auch die

1 Heute im Besitz des Mutterhauses der Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu. Der Park ist
nicht allgemein zugänglich.

2 Offenburger Tageblatt, Ausgabe B, 18. Jahrgang, 6./7. Juni 1942 — Über Pfarrer Alois Siegels Leben
und Werk vergleiche Freiburger Diözesan-Archiv, 93. Band/1973, S. 421—427 (Nekrolog von Josef
Göppert).

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