http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1977/0239
„Die Qualität der Skulpturen, so möchte man meinen, müßte wenigstens
mit Hilfe der Stilkritik zu irgendeinem bekannteren Bildhauer jener
Zeit hinführen. Bisher gelang das nicht. Apoll, der von den beiden anderen
Statuen abzusondern ist, erinnert in den eckigen Knitterungen seines
Umwurfes an Würzburger Kunst. Vielleicht klingt im Aufflattern
dieses Gewandstückes eine Erinnerung an die gleichnamige Porzellan-
Stuckfigur nach, die Antonio Giuseppe Bossi 1751 im Kaisersaal der dortigen
Residenz aufstellte. Minerva und Mars dagegen weisen in ihrem
seelischen Gehabe und ihrer künstlerischen Form am ehesten nach dem
Breisgau. Man muß den Namen Wenzinger nennen und gleichzeitig gestehen
, daß es unbestimmbar bleibt, wie hier ein Zusammenhang vorliegt.
Man erwartet von ihm mehr seelische Kraft selbst bei mythologischen
Figuren; das Gorgonenhaupt auf dem Schild der Minerva wäre bei ihm
kaum so dekorativ geblieben; die Fältelung von Stoffen ist bei ihm eine
andere. Doch gibt es für die Minerva nichts Ähnliches als einzelne aus
den Bibliotheksfiguren in St. Peter, für die der Freiburger Meister 1752
Photo: Hermann Brommer
Der große Bender-Pavillon des Gengenbacher Löwenbergparkes (Zustand 1968, jetzt restauriert).
die Entwürfe lieferte. Und obwohl das eigenartige Motiv eines Drachens
auf dem Helm etwa von Girardon in Versailles und von Schlüter am
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