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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 342
(PDF, 70 MB)
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oder gar auf den Höhen des Urenkopfes bei der „Sandhaasenhütte" des närrischen
Malers Carls Sandhaas oder beim „Vogt auf Mühlstein" im Nordracher
Tal.

Kein Brevier also für weltvergessene Heimathistoriker, sondern ein sehr lebendig
geschriebenes, aktuelles Buch, ein echtes Heimatbuch, in dem Natur und
Geschichte lebendig wird, in dem wir über das Schicksal eines alten Bildstöckchens
oder einer einsamen Kapelle genauso gut informiert werden, wie
über die vielen Waldparkplätze, Naturlehrpfade, Waldlehrpfade, Trimm-Dich-
Pfade, Waldsportplätze und Wassertretanlagen, die in jüngster Zeit zum Wohle
und Nutzen der vielen Erholungsuchenden im Kinzigtal angelegt wurden. Kurz:
ein Buch, das für die Schönheiten des Kinzigtales werben, das echte Heimatliebe
schenken und vor allem, das mit dem Ernst des Pädagogen Kurt Klein
uns belehren will: Tue was für deine Gesundheit und erwandere dein Kinzig-

tal! M. Hildenbrand

Franz Vollmer, Burg Ortenberg und Bühlwegkapelle, mit einem Beitrag
von Ellen Mandel. Herausgeber Gemeinde Ortenberg, 1976. 145 Seiten.
25 — DM.

Als geborener Ortenberger hat Franz Vollmer die Chronik der Burg Ortenberg
und eine Geschichte der Bühlwegkapelle bis 1824 geschrieben, die Ellen Mandel
in einem weiteren Beitrag bis zur Neuzeit fortführt.

Ausgangspunkt der Arbeit ist ein Beitrag des Verfassers über Schloß Ortenberg
in der „Ortenau" 1954 und 1955, den er wesentlich ergänzt durch die kritische
Verarbeitung der Ortenbergliteratur von J. Bader (1839), Wingenroth
(1908), Batzer (Ortenau 1934), Sieferle, Hitzfeld (Ortenau 1969) und darin neu
ausgewertete Quellen zur Baugeschichte. Vollmer geht von der Vorgeschichte
aus über die er nur Vermutungen anstellen kann und findet bis zum 12. Jahrhundert
keine schriftliche Quellen, so daß auch die Frage der Zähringergründung
offenbleiben muß. Erst nachdem sich Friedrich II. 1218 mit diesem Bamberger
Kirchenbesitz belehnen ließ, beginnt die nachweisbare staufische Geschichte
der Burg, deren Baubestand sich aus alten Abbildungen rekonstruieren
läßt. Ihre Funktion: Sperr- und Zollburg am Kinzigtaleingang und Sitz der
Steuerverwaltung. Diese Tradition ist noch bis in den Korker Waldbrief zu
verfolgen. Die Straßburger Bischöfe traten 1247 die Nachfolge der Staufer an,
die Habsburger gewannen die Herrschaft zurück. Nach mehrfachem Besitzwechsel
war sie 1557 wieder habsburgisch, blieb aber ohne Bedeutung bis zur
Zerstörung 1675 durch Marschall Crequi. Die Ruine wurde Objekt der Dichter
und Maler der Romantik, und aus dieser Zeit stammen die ausführlichsten Baubeschreibungen
und -darstellungen.

Eingehend wird der Wiederaufbau durch Eisenlohr und die Zeit der Berckholz-
schen Schloßherrschaft geschildert bis in die Nachkriegszeit hinein — leider
ohne neben der ausführlichen Beschreibung der Außenanlagen auch auf die
Innenarchitektur einzugehen. Den instruktiven teils erstmals veröffentlichten
Bildern ist ein Verzeichnis der 23 heute bekannten Darstellungen der Burg
seit 1690 beigegeben. Die „Ortenau" wäre der geeignete Platz für diese ausgezeichnete
Arbeit, die die Burg Ortenberg über fünf Jahrhunderte hinweg
als politischen Mittelpunkt der Ortenau bewertet.

Über die Vorgeschichte der heutigen Bühlwegkapelle dürften nach Ansicht des
Verfassers nur noch Bodenfunde Auskunft geben können. Sie war 1144 der
hl. Maria geweiht, wie ihre Mutterkirche, das Straßburger Münster, und offenbar
bereits Pfarrkirche, mußte diese Eigenschaft jedoch im 12. Jahrhundert an

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