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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 346
(PDF, 70 MB)
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Ettenheimmünster" (ZGO 30, 1878) besagt für Münchweier, daß der „apt sol
och den heimburgen nüt irren an dem recht, gericht, was under vier Pfennigen
ist". Prof. Bader stellt in diesem Zusammenhang die Frage, „ob nicht vielleicht
doch unsere Heimbürgen etwas mit den vielgenannten und vielumrätsel-
ten Rachinburgen zu tun haben" (S. 102), die uns als Urteilsfinder in der Lex
Salica begegnen. Das Problem liege darin, befriedigend zu erklären, wie das
„rahhin" (zu „rahhon" = sagen, vor Gericht sprechen) durch das (ebenfalls
fränkische) „heim" ersetzt worden ist. Jedenfalls kann man, wie K. S. Bader
schließt, für die Institution des Heimburgers „auf eine tiefe Wurzel im Bereich
des fränkischen Rechts schließen. Die Anfänge selbst aber liegen weiter im
Dunkeln." (S. 110)

Alemannica. Landeskundliche Beiträge. Festschrift für Bruno Boesch.
(= Alemannisches Jahrbuch 1973/75. Hrsg.: Alemannisches Institut Freiburg
/Breisgau. Bühl: Konkordia 1976.) 646 S.

Freunde, Kollegen und Schüler haben dem Freiburger Germanisten Prof. Dr.
Bruno Boesch zu seinem 65. Geburtstag am 13. 3.1976 diese Festschrift gewidmet
. Sie ist gleichzeitig das „Alemannische Jahrbuch 1973/75", der neue Band
aus der periodischen Reihe des Alemannischen Instituts in Freiburg, dem der
Gefeierte eng verbunden ist. Auf fünf Gruppen (Dialektologie, Namenkunde,
Recht und Sprache, Literatur, Geschichte) sind insgesamt 33 kleinere und größere
Beiträge aufgeteilt; es sind das zugleich die Bereiche, denen das Schaffen
von Prof. Boesch gewidmet ist; der Erforschung der alemannischen Sprache
, Namenkunde und Literatur hat er in den letzten Jahrzehnten vorbildliche
Untersuchungen gewidmet.

Zu Beginn berichtet Friedrich Maurer über die am Freiburger Institut für geschichtliche
Landeskunde (von ihm mitbegründet) in der germanistischen Abteilung
geleistete Arbeit an der Sprachgeschichte des deutschen Südwestens.
Ein Atlasband, der „Historische Südwestdeutsche Sprachatlas", auf Grund von
Urbaren des 14. und 15. Jahrhunderts erarbeitet, liegt im Manuskript vor. Heinrich
Löffler macht Anmerkungen zum „graphematischen Status" dieses Atlanten
.

Der nächste, große (S. 28—85) Beitrag stammt vom Leiter des Badischen Wörterbuchs
, Gerhard W. Baur. Er handelt von den „Mundartwörterbüchern im
alemannischen Sprachraum", den unentbehrlichen Arbeitsmitteln nicht nur
des Sprachforschers, auch der „Anrainer aus anderen Disziplinen". Er ist ausdrücklich
für diesen größeren Kreis gedacht und muß besonders hervorgehoben
werden. Sehr eindringlich und vollständig wird Entstehung und Eigenart dieser
Schatzhäuser des Alemannischen beschrieben und bibliographisch dokumentiert
. Da sind die Frühen: Stalder, v. Schmid, Birlinger; dann die Späteren,
Großen: Das Schweizerdeutsche Wörterbuch, Fischers Schwäbisches Wörterbuch
, E. Martin/H. Lienharts Elsässisches Wörterbuch, Das Badische Wörterbuch
, Das Vorarlbergische Wörterbuch (L. Jutz). Wiedergaben von Originalseiten
und Druckmanuskripten tragen sehr zur Anschaulichkeit bei.

Die Arbeit des Alemannischen Instituts greift über die politischen Grenzen hinaus
ins Gesamtalemannische, und so finden sich in diesem Band nicht nur
Abhandlungen über den „Landschaftsnamen Allgäu" (W. König), die Reichenau,
St. Blasien (und das Bistum Basel, v. Hugo Ott), den Rottweiler Kapellenturm
(W. Hecht) und das Karlsruher Bankhaus S. v. Haber & Söhne (A. Strobel), sondern
auch über die Schweiz (mehrfach St. Gallen; „Sagensammlungen der alemannischen
Schweiz in der Gegenwart" von Lutz Röhrich; „Weinbau im Kanton
Schaffhausen" von G. Endriß; „Die Runenfibel von Bülach" von H. Klingenberg
) und Oesterreich („Die Mundart von Galtür" von E. Gabriel).

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