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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 16
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auch Bedenken. Er schwankte aber nicht, sondern stellte in klaren
Sätzen eine Ordnung auf:

Mönchisches Gemeinschaftsleben steht über dem Einsiedlerdasein. Ein
Kloster darf nur so groß sein, daß noch ein volles Gemeinschaftsleben
möglich ist. Alle haben den gleichen Abt, das eine Dach, die eine
Mahlzeit. Täglich treffen sich alle bei der Morgendämmerung zum Gebet
und dann - bis zur Nacht - sieben Mal. Allen teilt der Abt ihre Arbeit zu.

Sein Freund Gregor von Nazianz nennt als Arbeit nicht ein Gewerbe,
sondern die Landwirtschaft mit Entwässern, Pflügen, Anpflanzen,
Weinbau, Steinebrechen, Holzfällen u. a.

„Fasten darf nicht so weit getrieben werden, daß die Arbeit darunter
leidet".

„Arbeit hat größeren Wert als körperliche Strengheiten" 12.

Kann etwas verkauft werden, erstrebe man nicht Gewinn, sondern
verkaufe billiger als sonst üblich13.

Als Bischof und als Mönch steht er zum Grundsatz: „Den Menschen
Gutes tun". Es entstehen durch den Dienst der Mönche beim Kloster
Spitäler, Herbergen für Arme und Kranke und, wo Frauengemeinschaften
in der Nähe sind, auch Waisenhäuser14.

Was da über Antonius und die Einsiedler, Pachomius und die Zönobiten
und über Basilius und seine Regel in knappen Andeutungen gesagt
wurde, enthält die inneren Probleme auch des späteren Mönchtums.
Kleinasien ist weit weg vom Oberrhein, aber die ausgewogenen
Anweisungen des Basilius sind in der Ortenau gegenwärtig. Benedikt
von Nursia hat von keiner der vielen Regeln, die er vorfand, soviel
übernommen wie von Basilius15. Die Weisheit des Basilius kam an, weil
die Schwierigkeiten, die er sah, stets aktuelle Schwierigkeiten sind. Man
kann sogar sagen: Je größer die zeitliche Entfernung vom Glauben und
Wagemut der Christen des Anfangs wird, je mehr sich das Christentum
akklimatisiert, je massiver Gewohnheit herrscht, umso mehr steigern
sich sowohl Bedeutung wie Gefährdung mönchischen Lebens.

B. Die Wege des Mönchtums zu Oberrhein und Ortenau, die Träger und
die geistige Art dieses Mönchtums

Im Abendland erhält wahrscheinlich Trier zuerst Einblick in das christliche
Mönchtum des Ostens. Bischof Athanasius von Alexandria, Freund

12 Butler 16.

13 Nigg 100.

14 Butler 15.

15 Butler 15.

16


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