Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 17
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0017
des großen Antonius, wurde vom Kaiser wegen seines Eifers für die
Beschlüsse des Konzils von Nizäa nach Trier verbannt, 335-337. Noch zu
seinen Lebzeiten (f 373) gibt es in dieser Kaiserstadt Mönchsgruppen und
die Institution gottgeweihter Jungfrauen 16.

Drei Jahre nach seiner Rückkehr muß Athanasius wieder seine Bischofsstadt
verlassen, aus dem gleichen Grund wie oben. Er geht nach Rom zu
Papst Julius I. 345 befindet er sich in Aquileia. 346 darf er wieder nach
Alexandrien. Er konnte seine Gedanken über mönchisches Leben auf
diese Weise weit streuen, aber noch mehr wirkte im Westen seine Lebensbeschreibung
des Mönchsvaters Antonius, besonders als sie um 360 ins
Lateinische übertragen wurde17.

Handelte es sich bei Athanasius um eine Aussaat, aus der mannigfaltiges
Leben wuchs, so finden wir bei zwei Bischöfen der gleichen Zeit bestimmte
Zielsetzung. Hilarius von Poitiers (315-367) und Eusebius von
Vercelli (t 371) kehrten 360 und 363 aus ihrer Verbannung, Hilarius aus
Kleinasien, Eusebius aus Palästina, zurück und mühten sich, die Kleriker
ihrer Kathedralen zu einer Hausgemeinschaft zu vereinigen. Wahrscheinlich
wagten sie es als erste, den Dienst eines Priesters, Diakons
usw. mit der Lebensform der Mönche zu verbinden18.

Dem in Trier residierenden Kaiserlichen Statthalter Galliens wurde 339
das dritte Kind geboren, wie der Vater Ambrosius gerufen. Mit 15 Jahren
verläßt der Junge die Stadt an der Mosel. Er errichtet als Bischof von
Mailand ein Kloster und bleibt dessen Betreuer. In Predigten und
Schriften setzt er sich mit Eifer für die asketische Lebensform ein, wendet
sich an die Männer, wendet sich an die Jungfrauen, gesteht aber mit
leisem Spott: „Hier predige ich und finde damit andernorts Gehör; fast
möchte ich anderswo predigen, um euch zu überzeugen" 19.

Der zwanzigjährige Hieronymus (f 420) taucht 367 in Trier auf. Er gerät
an die Antoniusvita des Athanasius. 374 finden wir ihn im vorderen
Orient auf der Suche nach einer mönchischen Lebensform, die ihm und
seiner Veranlagung angepaßt wäre. Später wirkt und wirbt er in Rom,

16 Für Trier: Augustinus, Confessiones VIII; in der lateinisch-deutschen Ausgabe von Joseph Bernhart, München 1965.
387^117. In der Erzählung des Ponticianus sind es Mönche in Trier, „Arme im Geiste, deren das Himmelreich ist", und
die Antoniusvita, von denendie entscheidenden Anstöße ausgehen. Vgl. KG II 1,396. - Gottgeweihte Jungfrauen: hier
Anm. 3.

17 In Rom scheint das Mönchtum nur wenig später als in Trier Wurzel gefaßt zu haben. Für Hieronymus, den stärksten
Werber in Rom, vgl. Anm. 20.

18 LThK V 1960 Sp. 337 Hilarius: nichts über dessen Stellung zum gemeinsamen Leben der Kleriker oder der Mönche.
Vgl. LThK V 1933 Sp. 25: ..Das gemeinsame Leben seines Klerus ließ die ältesten klösterl. Gemeinschaften (cella s.
Hilarii od. Hilariacum) Galliens entstehen." Siehe beim hl. Fridolin die Hilariusgründungen. KG III, 391 f. Für
Eusebius: KG II 1, 392. Frank, Grundzüge 36. Prinz 93.

19 KG II 1,394. E. Dassmann, Das Leben des hl. Ambrosius, Düsseldorf 1967. Af. A. Nagl, Der heilige Ambrosius, Münster
1940. Frank, Grundzüge, 38.

17


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0017