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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 44
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am Lautenbacher Forst. Mehr an Zuverlässigem läßt sich für die Anfänge
Lautenbachs nicht ausmachen. Hohe Blüte und Niedergang trafen den
Konvent im 11. Jh. no.

„Münster" verbindet sich mit vielen Ortsbezeichnungen. Zusätze sind
zur Auffindung nötig: „Münster im Gregoriental", oberes Fechttal. Es
wäre möglich, daß schon um 630 (König Dagobert I.) Mönche hier
siedelten, aber zu einer fest organisierten Gründung kam es erst um 660:
Königin Emhilde, Bischof Rotharius v. Straßburg und der zweite
Elsaßherzog, Bonifaz; bestätigt von König Childerich II. (657-673).
Gregor der Große war im 8. Jh. Patron der Abtei. Ob von Anfang an
benediktinisch oder Mischregel, bleibt offen111.

Auf der Höhe von Rufach versteckt sich westlich von Geberschweier
St. MarxlSt. Markus!St.-Marc. Der Name taucht erst 1050 auf, als Papst
Leo IX. den Neubau der im 10. Jh. von den Ungarn völlig verbrannten
Kirche weihte. Vorher: St. Sigismund nach dem Burgunderkönig, der
sein Volk zum Katholizismus führte, aber in tragischen Verwicklungen
534 seine Herrschaft und sein Leben an die Franken verlor. Ursprünglich
war hier eine Einsiedelei. 740 bestand bereits ein Konvent, er blieb bei der
Neuregelung der Diözesen Basel - Straßburg bei Straßburg. Ein
Gründungsjahr steht nicht fest. Vielleicht: Sühnegründung König
Dagoberts I. für die Untat seiner Vorfahren. Daß diese unscheinbare
Abtei das Haupt Sigismunds als Reliquie behüten und sich nach ihm
nennen durfte, zeigt, daß sie nicht ganz im Winkel stand112.

Im Unterelsaß:

Eticho (= Attich = Adalrich), Herzog des Elsaß, und seine Gemahlin
Berswinde gründen 10 km nördlich von Schlettstadt, auf den gallo-
römischen Resten von Novientum das Kloster Ebersmünster. Zur
Datierung haben wir Spielraum zwischen 673, dem Jahr, in dem Eticho
Herzog wird, und 679, dem ungefähren Todesjahr des hl. Deodat. Von der
Abtei Juncturae, später St.-Die, beruft ihn der Herzog über den Berg
herüber zur geistlichen Formung der neuen Abtei. Es spricht alles dafür,
daß sich Deodat an die von Abt Waidebert in Luxeuil eingeführte

110 Buttner. Elsaß 64 u. 66. Burg. Duche 67 ff.; Waller Holz, Handbuch der Kunstdenkmäler im Elsaß und in Lothringen.
Darmstadt 1966, (= Hotz) Bilder 118-121.

111 Büttner. Elsaß 61-64. Prinz 180: Positives über die Verbindung der Abtei mit Papst Gregor d. Gr. Nachdem Erlöschen
der Abtei bleibt die Erinnerung an sie erhalten im Duft des ..Münsterkäses".

112 KG II 2, 107. Büttner. Elsaß u.a. 64; 115. Die Kirche ist neuestens zu großer Nüchternheit purifiziert worden. Zum
Sühnegedanken: Wetzer und Welle. Kirchenlexikon Bd. 11, 1899. 295 u. 2%. Siehe auch Sigismund bei Agaunum -
St. Maurice und Anm. 40. Prinz kennt diese Abtei nicht. König Sigismund stand in hohem Ansehen.

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