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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 46
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0046
Bezeichnung Maursmünster gehören in den benediktinisch-pirmini-
schen Bereich. Allgemein gilt diese Niederlassung als das älteste Kloster
im Elsaß120.

Neuweiler / Neuwiller-les-Saverne wirkt auf den, der den Westteil der
Straßburger Bucht durchwandert, wie ein nördliches Pendant zu dem
südlichen Maursmünster. Es würde in die allgemeine Linie passen, auch
in Neuweiler eine frühe Gründung vor dem Eingreifen der Metzer
Bischöfe, also vor 727, anzunehmen, aber es bräuchte doch noch etwas
realere Hinweise121.

Surburg, am Nordrand des Hagenauer Forstes, und Niederhaslach, in
einem nördlichen Seitental der Breusch, wurden oben genannt bei Arbogast
und FlorentiusI22.

Weißenburg, jetzt Unterelsaß, ehemals Speyergau, liegt an der Grenze
unseres Gebietes. Das Gründungsjahr ist interessant: Ein Autor bringt
als selbstverständlich 623, bis man an einen zweiten gerät, der
zweifelsfrei 685/690 angibt, und noch einen dritten entdeckt, der nur 660
kennt, - also einwandfrei 7. Jahrhundert123. Bei 623 wäre König Dagobert
I. im Vordergrund, bei 660 die „im Saar- und Seillegau herrschende
Familie der Gundoin - Chrodoine" 124, bei 685/690 der Speyrer Bischof
Dragebodo, schon 665 im Amt, als er die Urkunde des Trierer Bischofs
Numerian für die Abtei St. -Die unterzeichnete. 708 wurde in Weißenburg
Irmina von Oeren beigesetzt; ihr und ihrem Vater, dem Herzog Theothar,
verdankt die Abtei Liegenschaften und den Kontakt mit dem engeren
Familienkreis der Karolinger im Moselraum125. Der Reichtum Weißen-
burgs an Tangenten läßt erstaunen, auch schon in der Zeit vor Pirmin126.
Ob die Regel Benedikts in reiner Form ab Gründung galt, bleibt fraglich.
Die Hochblüte als „benediktinische Musteranlage" gehört nicht in die
Frühzeit.

120 Prinz 170 für ..merowingisch-karolingische" Gründung; um 660. 171 Anm. 97: L. Pfleger. Elsässische Pfarreien 38
Anm. 1. ..Maursmünster eine Gründung des 6. Jahrhunderts und wohl auf iroschottisrhe, von Luxeuil ausgehende
Tätigkeit zurückzuführen", sei ..zweifellos zu früh". Buttner, Elsaß 100 sieht in Dillersmünster eine spätere, durch
Rodungen gewonnene Zelle der Ahtei Maursmünster. Vgl. ohen bei Fridolin den Text zum .'i. Halt auf seiner von
Foitiers aus unternommenen Wanderung: dazu Anm. 49 u. 50 und die Arbeit Medard Barths. Römische Reste am
Platz Maursmünsters und St. Martin als Patron: Prinz 171 und Anm. 100.

121 Büttner. Elsaß 101. Hotz. Bilder 167-179.

122 In Straßburg ging auf Arbogast das kleine, heute nicht mehr existierende St. Michael zurück, auf Florentius
wahrscheinlich St. Thomas. Der Großteil der Reliquien der Gründer taucht in Surburg. bzw. Niederhaslach auf. Für
Surburg: Buttner. Elsaß 56 Anm. 110; 77 Anm. 80: 100. Für Niederhaslach: Buttner. Elsaß 56 f.; 74; 86 u. Anm. 115. Bei
Surburg nimmt er die Übertragung nicht voll, bei Niederhaslach gewichtig, was sich jeweils auf das Alter der
Gründung auswirkt. Vgl. Anm. 45: Die Werke M. Barths über Arbogast und Florentius.

123 Hotz. 263: Buttner. Elsaß 99; Prinz 234.

124 Prinz 218. Vgl. oben die Gründung Münstergranfelden im ..Nördlichen Jura": Elsaß-Herzog Gundoin.

125 Büttner orientiert die Frühgeschichte W's an Bischof Dragobodo von Speyer, ca. ab 685/90. S. 99. Prinz betont durch
sein früheres Gründungsdatum als gründende Kräfte mehr den Adel im Saar-Seillegebiet und in Irmina von Oeren (bei
Trier) die Karolinger. 218 und Anm. 286; 234f. und Anm. 341.

126 Speyer. Worms. Trier (Pfalzel. Oeren. Echternach. Tholey); Die Etichonen im Elsaß; Maintal und Thüringen; Spuren
der Iren und des hl. Willibrord. Prinz 234-236.

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