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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 51
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Pfarrkirche soweit außerhalb der Mauern errichtet worden, sie wäre
ohne die Kraft ältester Überlieferung als Streitobjekt in die Akten
eingegangen. Wir dürfen es nicht als ganz seltene Ausnahme ansehen,
wenn irische Mönche wie in Annegray, in Luxeuil, in Lure, in Maursmünster142
, um nur wenige zu nennen, so auch in Gengenbach eine
Martinskirche angetroffen hätten, es hätte sie nicht zurückgeschreckt.
Martin lag den Iren.

Die alte Vermutung, die Einsiedlerzelle in der Öffnung des Harmersba-
cher Tales gehe auf Gengenbacher Mönche zurück14i, hätte in der Zeit
der irischen Mönche ein viel besseres Fundament, und ungezwungen
erklärten sich die Zeichen der Verehrung des hl. Gallus im südlichen
Klostergebiet und manche andere Erinnerung an die besondere Liebe der
älteren Mönche. Es muß ja nicht unbedingt ausgeschlossen werden, daß
der rechts der Kinzig befindliche große und geschlossene Klosterbesitz
schon den Iren zugesprochen war.

Ein Blick ins Einzelne kann dem Verstehen dienen. Da trifft man bei der
Zeller Wallfahrtskirche auf einen Grenzstein mit St. Gallus und dem
Bären, dem Unterharmersbacher Gemeindesiegel, oder auf die Kirnbacher
Michaelskapelle und das Gallusfest mit Prozession. Am Anfang des
Tales erleben wir Gallus als Kirchenpatron von Oberharmersbach144.
Hinter dem Pfarrort heißt es rechts ,,Im Riersbach", und wo der Bach
entspringt, heißt es „Auf der Hark" und 600 m südlich davon „Bei
St. Galle". Außer dem Namen finden wir auch „Sachbezeichnungen":
Von dem Hügelzug, der den Harmersbach nordseits begleitet, zweigt bei
Hambach ein unscheinbares Tal ab, darin liegen verstreut die „Schottenhöfe
" und über ihnen amtierte einst der „Vogt vom Mühlstein" für die
Abtei Gengenbach; nach dem Abstieg ins Nordracher Tal brauchen wir
nur noch den Ernstbach hinaufgehen zum Schnaitberg-Eck, und wir
kommen ins Haigerachtal mit der Michaelskapelle145. Talauf, wo sich
oberhalb der Wiese am Wald aus zwei Rinnsalen der Bach bildet, sind wir
„Im alten Gengenbach", bei den uralten verschütteten Bergwerksgängen
. Talabwärts, an der steilen Nordwand des Kastelberges, erreicht der

142 Prinz 22-46: Die Ausbreitung des Martinskultes. Tüchk, 48 f. übersieht die Ortenau.

143 Kdm VII 557. Vgl. aber unten bei St. Gallen, S. 55.

144 Handbuch des Erzbistums Freiburg. Realschematismus (= Schern.). 1939, 236.

145 Kdm VII 537/38.

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