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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 91
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Hönau schon sehr früh erfahren, so daß, nach dem Untergang von Kirche
und Kloster in den Fluten des Rheines die Gemeinschaft bei ihrer Verlegung
1290 nach dem elsässischen Rheinau, der Elzmündung gegenüber
gelegen, schon längst eine Gemeinschaft von Stiftsherren war. Sie hat,
erneut von den Fluten des Rheins bedroht, 1398 die Kirche Alt-St. Peter in
Straßburg übernommen. In Gengenbach hat das Bestreben des Konvents,
den Zutritt nur noch den Adligen vorzubehalten, fast zur Überleitung in
eine Stiftsverfassung geführt. Schuttern, Gengenbach und Schwarzach
öffneten sich der Bursfelder Reform, Ettenheimmünster schließlich der
des Kloster Melk.

Von den Klöstern der Ortenau hat nur Gengenbach auf die Dauer ein
städtisches Gemeinwesen bilden können. Ähnliche Bemühungen
Schutterns führten zu keinem bleibenden Erfolg. Das Kloster Gengenbach
war es auch, das am meisten der Reformation zugeneigt war. Das
kam schon durch den starken reformatorischen Akzent der Stadt
Gengenbach selbst, dann durch den Einfluß des Landvogts der Ortenau
Wilhelm von Fürstenberg. Als nach dem Interim die Stadt wieder
katholisch wurde und Wilhelm von Fürstenberg sein Ortenauer Amt
abgegeben hatte, konnte die Gefahr der Auflösung des Klosters
überwunden werden. In Schwarzach sorgten die Markgrafen von Baden-
Baden dafür, daß der Konvent beim bisherigen Glauben blieb.

Als die katholische Kirche nach dem Einbruch der Reformation durch
eigene innere Reform sich zu konsilidieren verstand, spielten neue Orden
eine große Rolle. Am bekanntesten sind die von Ignatius von Loyola
gegründeten Jesuiten. Sie haben in der Ortenau nur am Rande eine
Bedeutung. Sie werden in der Gegenreformation in der Markgrafschaft
Baden-Baden nach 1622 führend. Darum bauen sie Haus und Kirche
heute Rathaus und Sparkasse der Stadt - in Baden-Baden und eine
Niederlassung in Ettlingen. In der Ortenau selbst haben sie nur in
Ottersweier seit 1662 einen kleinen Posten, ein sogenanntes „Hospiz".
Den Patres oblag vor allem die Betreuung der Wallfahrt „Maria Linden".
Zur inneren Belebung katholischer Frömmigkeit hat besonders der
Kapuzinerorden gedient, ein neuer Zweig der Franziskanerordensfamilie
, der eine ganz besondere Volksnähe gewann. Er siedelte sich in
kleinen bescheidenen Klöstern, auch in Städtchen, an. Kapuzinerklöster
gab es nun in der Ortenau im Laufe des 17. Jahrhunderts bald einige: in
Oberkirch, in Oppenau, in Offenburg, in Mahlberg und in Haslach. Die
Kirche der Niederlassung in Mahlberg, wo die Patres in der dortigen
konfessionell gemischten Herrschaft der Stärkung des Katholizismus
dienen sollten, wurde in der Regierungszeit des Kaisers Leopold I. gebaut
und dem in unseren Gegenden gar nicht verehrten hl. Leopold von
Oesterreich geweiht, dem Stifter, dem badischen Markgrafen Leopold zu

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