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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 118
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0118
der 888 erstmals erwähnten Grafschaft Mortenau. Im Jahr 1007 übergab
König Heinrich II. die Klöster Schuttern und Gengenbach dem von ihm
gegründeten Bistum Bamberg. 1016 wird es in einer Königsurkunde als
arm bezeichnet und erhielt Königsgut. Nach der Klostertradition
verbrachte der Kaiser auf der Reise von Straßburg nach Frankfurt Ende
September eine Nacht im Kloster. Wenig später (1025) taucht erstmals
der Name Schuttern (Scutera) auf. Kaiser Heinrich II. wird auch als
Stifter eines prächtigen bei der Ausgrabung wiederentdeckten Mosaiks
aus ottonischer Zeit angesehen. Das Mosaik wäre damit älter als das
Stiftsmosaik in Köln, das bisher als das älteste in Deutschland galt.
Heinrich II. wurde später im Kloster verehrt, seine Gestalt steht neben
der König Offos an der barocken Turmfassade3.

Die Schenkung an Bamberg fügte das Kloster nicht nur dem Immunitätsbezirk
dieses Bistums ein, sie brachte auch enge Beziehungen zu dem
Kloster auf dem Michaelsberg bei Bamberg, das 1112 durch den Hirsauer
Abt Wolfram in die Reihe der Reformklöster einrückte. Im Nekrolog
dieses Klosters sind 2 Schütterer Äbte verzeichnet; der aus Bamberg
gekommene Bruningus und der 1162 verstorbene Conrad. Schuttern und
die anderen Ortenauklöster wurden aber deshalb keinesfalls zu Reformklöstern
, dazu war das Bewußtsein der alten benediktinischen Tradition
zu stark.

Eine Papsturkunde von 1136 gibt erstmals ein vollständiges Besitzver^
zeichnis4. Die Urkunde nennt die Orte Friesenheim, Ober/Niederschopfheim
, Heiligenzell, Zunsweier, Wagshurst, Kippenheim, Kürzell, Ottenheim
, Allmannsweier, Ichenheim, Sasbach (bei Achern), ferner im
Breisgau Heimbach, Tiermendingen, Bahlingen, Bergen (Oberbergen?),
Wippertskirch, Köndringen, Wöplinsberg (Gde. Mundingen), im Elsaß
Gerstheim, Herbsheim und Sigolsheim. Die Besitzungen lagen ziemlich
geschlossen und ausschließlich in der Rheinebene. Nirgendwo greifen sie
in die Schwarzwaldberge aus. Auch die im Breisgau gelegenen schließen
vergleichsweise eng an, bleiben allerdings außerhalb der Grenzen des
Bistums Straßburg. Abseits liegen nur Wagshurst und Sasbach im
Norden und Sigolsheim im Südwesten4. Hinzu kamen noch nicht einzeln
aufgeführte Güter in Schwaben und Lothringen sowie in einem in seiner
Lage nicht näher zu bestimmendes Altdorf. Der Name steht ohne
Zusammenhang am Ende des Satzes. In einer ganzen Reihe von Orten
besaß das Kloster auch die Kirche, d. h. die Pfarrei war ihm inkorporiert,
das war in Friesenheim, Schopfheim, Zunsweier, Kürzell, Ottenheim,
Ichenheim, Sasbach, Bahlingen, Wippertskirch und Wöplinsberg der

3 Hansmartin Schwarzmaier: Die politischen Kräfte der ürtenau im Hochmittelalter. ZGO 121 1973 1 33; Karl List: Ein
deutsches Bildmosaik aus ottonischer Zeit in der Alten Reichsabtei Schuttern. Die Ortenau 56 1976. 146-57.

4 GLA 29/15. 1136 Okt. 28. Abschriften aus dem 18. Jh. Erhalten ist nur ein Vidimus von 1391 und Abschriften von 1769
und 1772; Besitzkarte bei Schwarzmaier, ZGO 119 1971, 13, wo allerdings Wagshurst und Sasbach fehlen.

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