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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 124
(PDF, 129 MB)
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bungen zu einer Klosterreform und der Wiedereinführung strenger
Lebensregeln wenig aufgeschlossen. Leider berichtet die Chronik von
Schuttern über diese Zeit sehr ungenau, gerade auch über die Zeit der
Äbte Johann I. Armbruster (1414-1439) und Paul Forster (1439-66). In der
Amtszeit Armbrusters, der aus Straßburg stammte und schon vor seiner
Wahl Prior in Schuttern war, tagte 1422 in Trier eine Reformversammlung
von 57 Benediktineräbten, an der aber kein Abt aus dem Bistum
Straßburg teilnahm. Erste Anstöße zur Reform in Schuttern gab das
Konzil von Basel (1434). Im folgenden Jahr fand dort auch das
Provinzialkapitel der Benediktinerklöster aus der ganzen Mainzer
Kirchenprovinz statt, auf dem auch Johann Rode, der Gründer der
Bursfelder Kongregation, der wichtigsten Reformgruppe dieser Zeit,
erschien34. Noch aber war in Schuttern die Zeit nicht reif. Abt Paulus
Forster scheiterte an seinen Versuchen, Reformen einzuführen. Er mußte
1442 resignieren. Sein Nachfolger Wilhelm II. Schaub (1442-1460) gab
gleichfalls sein Amt auf und öffnete damit den Weg für eine Wiederwahl
Forsters35, jedoch endete auch diese Amtszeit mit einem erneuten
Rücktritt (1466). Erst sein Nachfolger Johann Vill hatte Erfolg. Im Jahr
1480 kamen Mönche aus Blaubeuren nach Schuttern, um an dessen
Reformen mitzuwirken36. Nachdem Vogt Pfalzgraf Philipp sich 1489
direkt mit einem Antrag auf Visitation und Reformation nach Bursfeld
gewandt hatte, führten im November 1489 die Äbte von Hirsau und
Alpirsbach die Bursfelder Reformen ein. Das Kloster Ettenheimmünster
gehörte der Kongregation schon seit den Anfängen an, Gengenbach war
1463 vorangegangen37. Nur 5 Mönche wollten das „Joch der Reform"
nicht auf sich nehmen und verließen das Kloster. Ihre Namen sind
bekannt. Es waren Heinrich Röder, Heinrich Rosenfelder, Georg
Widergrün, Ulrich Vey und Lazarus Armbruster, sie erhielten eine
Pension zugesprochen. Die Tatsache, daß Lazarus Armbruster, ein
Verwandter des früheren Abts, das Kloster verließ, zeigt, daß die
reformfeindliche Partei das Kloster aufgab und die neuen Kräfte den
Durchbruch geschafft hatten38. Auf dem Generalkapitel in Mainz im
Jahr 1490 leistete der Abt für seinen Konvent das Treuegelöbnis. Die
Abtei Hirsau schickte Mönche, die das Reformwerk festigen sollten. Als
1491 Abt Johann Vill verschied, hatte er mehr für die Erneuerung seiner
Abtei getan als viele seiner Vorgänger, eine Tatsache, die auch die
Annalen des Klosters hervorheben. Die Bursfelder Reform konnte zwar
keine Idealzustände herbeiführen, doch gelang meistens die Auflösung

34 Mone, 3. 127.

36 Ebd. 129; GLA 29/16, 1442 Mai 17.

36 GB 164.

37 Krebs, 122. Kaller. GB 563.

38 Mone, 3, 127-128. Paulus Volk. Die Straßburger Benediktiner-Abteien im Bursfelder Kongregaüonsverband 1481
1624, in: AEKG 10 1935, 172 74.

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