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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 135
(PDF, 129 MB)
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Klöster festgesetzt, damit die Durchführung der neuen Formen geprüft
werden konnte. Der Widerstand des badischen Markgrafen, der seine
Rechte in Schwarzach gewahrt sehen wollte und eine Krankheit des
Abtes von Ebersheimmünster verzögerten schließlich die Arbeit der
Visitatoren, doch sind im September 1625 der Weihbischof und die Äbte
von Ebersheimmünster und Schuttern in Schwarzach tätig. Im Dezember
1625 gab Erzherzog Leopold von Österreich, der eifrige Verfechter der
neuen Kongregation, sein Amt als Bischof von Straßburg auf. Ihm folgte
sein Neffe Leopold, der Sohn Kaiser Ferdinands IL, der erst 12 Jahre alt
war. Der jugendliche Erzherzog war Bischof nur dem Namen nach, er
betrat niemals seinen Sprengel. Der neue Bischof, dem 1627 auch ein
neuer Weihbischof folgte, setzte die alte Klosterpolitik fort. Nur in der
Form kam man den Äbten entgegen. Die Visitation von 1627 fand ohne
bischöfliche Kommissäre statt, die Äbte von Ebersheimmünster und
Schuttern führten sie allein durch. Schuttern, nach dem Abtwechsel ein
treuer Parteigänger der neuen Kongregation, konnte nun auch mit einem
glatten Verlauf der Visitation rechnen. Am Abend des 14. Juni 1627
wurde die Kommission feierlich empfangen und konnte feststellen, daß
alles, was bei der letzten als verbesserungswürdig bezeichnet worden
war, gebessert und alle Anordnungen gewissenhaft ausgeführt worden
waren. Der Personalstand war allerdings gering, 6 Profeßpriester, von
denen einer vorübergehend in Ettenheimmünster weilte, 6 Priester, vier
Knaben in der Klosterschule. Der gering anmutende Personalstand
entsprach dem der benachbarten Klöster, in Ettenheimmünster gab es
8 Priestermönche, in Schwarzach die gleiche Zahl, die hier allerdings
dadurch gehalten werden konnte, daß andere Klöster aus ihrem Bestand
Mönche abgaben 52. Das Bild der vergleichsweise intakten Klöster des
Bistums Straßburg stellt aber nur eine Momentaufnahme dar. Von 1622
an machten sich Besatzung und Krieg immer stärker auch in der Ortenau
bemerkbar. Schon 1622 kamen Truppen der Liga im Feldzug gegen Georg
Friedrich von Baden-Durlach durch das Land und hausten auch in
katholischen Gebieten. Die Kirchen von Rust, Nonnenweier und Wittenweier
wurden ebenso wie das Kloster Schwarzach ausgeplündert. Der
Markgraf wurde im August 1622 schuldig befunden, das baden-badische
Gebiet widerrechtlich besetzt zu haben. Er mußte es an den katholischen
Markgrafen Wilhelm herausgeben, der sofort mit der Rekatholisierung
begann und sich dazu auch des Rechts des Klosters Schuttern bediente,
vor allem in dem mit Nassau gemeinsam verwalteten Lahr-Mahlberg. So
versuchte er 1627 in der Lahrer Schloßkapelle Schütterer Mönche
einzuführen und griff 1628 bei der Erledigung der Pfarrei Friesenheim auf
das Kollationsrecht des Klosters Schuttern zurück. Der Abt von
Schuttern führte gestützt auf einen Befehl des Kaisers dort den Pater

52 Volk. 192 201.

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