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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 149
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wortung für die Wiederherstellung ab und bat die Baudirektion um
Vornahme eines Augenscheins. Baudirektor Heinrich Hübsch aus
Karlsruhe aber entschied, daß nur der Dachstuhl erneuert, das~Mauer-
werk aber erhalten werden sollte. Die Renovierung wurde anschließend
nach Plänen von Rief ausgeführt. Um den Gottesdienst weiterführen zu
können, mußte der Fruchtspeicher als Notkirche dienen. Die Renovierung
, die bis 1839 dauerte, veränderte den Charakter des Kirchenraums
sehr stark, da Ausmalung und Stuck entfernt wurden. In den folgenden
Jahren gingen die Bauarbeiten am Kirchturm weiter. Kaum waren
Kirche und Turm wieder in einem einwandfreien Zustand, löste am
30. Juni 1853 ein Blitzschlag in den Turm einen Kirchenbrand aus. Die
Kirche brannte völlig aus, nur 5 Altarbilder, die Paramente und die
Orgelpfeifen konnten gerettet werden. Allein die Tatsache, daß ein
Wiederaufbau billiger kam als ein völliger Neubau, rettete die verbliebene
alte Bausubstanz. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden
laufend kleinere Maßnahmen zur Bauunterhaltung durchgeführt,
manchmal nach heftigen Auseinandersetzungen zwischen den kirchlichen
Stellen und den staatlichen Baubehörden, denen die Baupflicht an
der Kirche oblag. Im Jahr 1913 erfolgte eine Innenrestaurierung77. Erst
nach dem zweiten Weltkrieg und nach einer Ausgrabung im Gelände des
Klosters Schwarzach durch Prof. Tschira erkannte man die Bedeutung
der unter dem Kirchenbau erhaltenen Baureste früherer Epochen für die
Aufhellung der Frühgeschichte des Klosters. Die ergrabenen Ergebnisse
wurden in vorbildlicher Weise beschaubar gemacht. Heute kann man
unter die Kirche hinuntersteigen und dort die Vergangenheit auf sich
wirken lassen. Die Kirche ist daher mehr als der fast einzige erhaltene
sichtbare Rest des Klosters, sie ist ein Museum für die klösterliche
Frühzeit.

77 Hirsch 170-18.3.

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