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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 150
(PDF, 129 MB)
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Das Benediktinerkloster Ettenheimmünster

I Friedhelm Schultz ■ II Hans Schadek

I

Gründung, Besitzgeschichte und weltliche Herrschaft

Die spärliche und in ihrem Aussagewert nicht leicht einzuordnende
schriftliche Überlieferung zur Gründung und frühen Geschichte des
ehemaligen Benediktinerklosters Ettenheimmünster verlangt, an den
Anfang dieses Beitrages die Kritik an den ältesten Quellen zu stellen.

Bis in das 12. Jh. hinein bleiben unsere Kenntnisse über die historischen
Begebenheiten im wesentlichen beschränkt auf die Aussagen der
Landelinsvita, des bekannten „Testaments" Bischof Eddos von Straßburg1
aus dem Jahre 762 und einer auf 926 datierten Urkunde. Diese
Überlieferungsgruppe ergänzen eine Notiz in der Chronik Hermanns des
Lahmen über die Gründung des Klosters, die Listen des Reichenauer
Verbrüderungsbuches und eine nur als Bruchstück erhaltene Urkunde
Heinrichs V.

Gegenstand einer etwas eingehenderen Untersuchung sollen die drei
zuerst angeführten Quellen sein, auf deren Inhalt zunächst näher
eingegangen werden soll.

Erhalten ist uns die Landelinsvita in zwei verschiedenen Aufzeichnungen
des 17. Jh.2 In ihrem ersten Teil, bestehend aus den Büchern I und II,
erzählt sie, daß Landelin, ein Schotte königlicher Abstammung, nach
langer peregrinatio vom Elsaß in die Ortenau gelangte, von Altdorf aus
unditzaufwärts zog bis zum Lautenbach, dort eine Gebetsstätte errichtete
, und schließlich von einem Jäger des Königs erschlagen wurde. Weiter
berichtet sie dann von den Wundern, die sich nach seinem Tod
ereigneten, von seiner Bestattung in der villa monachorum, dem
heutigen Münchweier, und von der bald einsetzenden Verehrung an
seinem Grab.

Der zweite Teil schildert im Buch III nur kurz die Ankunft Landelins in
der Ortenau, seinen Tod an dem Ort Lautenbach und erwähnt den bald

1 Es handelt sich hier nicht um ein Testament im rechtlichen Sinn; der Begriff testamentum steht synonym für epistula
im Sinn von Urkunde.

2 Ed. J. van der Straelen, in: Analecta Rolland 73 (1955).

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