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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 181
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sätzlich nicht von dem anderer vergleichbarer Benediktinerschulen
unterschieden hat.89

Wie in anderen Klöstern hatte die wissenschaftliche Ausbildung der
Mönche in Ettenheimmünster zur Folge, daß das Buch- und Bibliothekswesen
intensiv gefördert90, die Beschäftigung mit den profanen Wissenschaften
- insbesondere Jurisprudenz, Mathematik, Geschichte und
Sprachen - verstärkt und die Aufgaben des praktischen Bildungswesens
entschiedener in Angriff genommen wurden.91 Der Theologe und Jurist
Maurus Geiger, der als Rechtsgutachter für die bischöfliche Kurie tätig
war, Placidus Schmid, Professor der Philosophie und Theologie92, der
Mathematiker Karl Scherer, der Historiker Bernhard Mugg, zugleich ein
ausgezeichneter Botaniker mit medizinischen Interessen93, und die
Konventualen Gabriel Messerschmid und Magnus Schwitter, die am
Gymnasium der schwäbischen Benediktinerkongregation in Rottweil die
Humaniora lehrten, bezeugen neben anderen den geistigen Aufschwung,
den das Kloster unter Abt Franz innerhalb weniger Jahre genommen
hat.94

Selbst das dreijährige Exil in St. Gallen (1676-1679), zu dem der Konvent
durch die erneut ausbrechenden kriegerischen Verwicklungen am
Oberrhein gezwungen wurde,95 hat das einmal Erreichte nicht zerstören
können. Allein schon die kontinuierlich ansteigende Zahl der Konventualen
bestätigt, daß Ettenheimmünster seit 1653 ständig an Ausstrah-
lungs- und Anziehungskraft gewonnen hat. Der ,Syllabus patrum et
fratrum' von 1685 führt die Namen von 20 Patres und 4 Fratres conversi
auf, die unter Franz Hertenstein dem Konvent angehört haben.96 Abt
Johann Baptist Eck (1710-1740), in dessen Regierungszeit der Neubau der
Klosteranlage durch Peter Thumb fällt, brachte den Konvent wieder
nahezu auf die stiftungsgemäße Zahl von 30 Mönchen.97

Um die in Ettenheimmünster im 18. Jahrhundert anzutreffende Spannweite
der geistig-kulturellen Interessen und Aktivitäten zu charakterisieren
, mag es genügen, aus der von Kürzel98 zusammengestellten und
von Lindner99 ergänzten Liste der Konventualen, die in knapper Form

89 Bernhard Klär, Pater Ildefons Haas (1735-1791) aus Ettenheimmünster. Ein Beitrag zur Musikgeschichte eines
süddeutschen Benediktinerklosters im 18. Jahrhundert. Phil. Diss. Heidelberg 1971, lOf.

90 Mone QS 255, 260; Ettlinger 440 f.

91 Schreiner 84.

92 Vgl. Preisendam Nr. 140-148.

93 Vgl. Preisendam Nr. 150-155; vgl. Anm. 108.

94 Mone QS 181 f.

95 Schwarzmaier, Ettenheimmünster 216.

96 Mone QS 226 ff.

97 Albert Kürzel, Beiträge zur Geschichte des Klosters Ettenheimmünster. 1. Abt Johannes Eck (1710-1740). 2. Nekro-
logien von Ettenheimmünster (1739-1801), FDA 15/1882, 201-224; S. 204.

98 Kürzel 210 ff.

99 Pirmin Lindner, Die Schriftsteller und Gelehrten der ehemaligen Bendiktiner-Abteien im jetzigen Großherzogtum
Baden vom Jahre 1750 bis zur Säkularisation, FDA 20/1889, 81-140; S. 128 ff.

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