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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 215
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Das Benediktinerkloster in Gengenbach

Reinhard End

Unsichere Anfänge

Im Jahre 1975 gedachte man in Gengenbach der 1250jährigen Wiederkehr
der Gründung der ehemaligen Reichsabtei. Der Schluß liegt nahe: das
Benediktinerkloster wurde demnach im Jahre 725 gegründet.

Doch das angenommene Gründungsjahr entsprach eher den Wünschen
der heute Feiernden als der exakt belegbaren Quellenlage.

So weiß man über die Frühzeit von Gengenbach wenig, ebenso wie über
die anderen Klöster der Ortenau sichere Zeugnisse der Anfangszeit
fehlen.

Gerade darum, Hansmartin Schwarzmaier macht es in seinen Abhandlungen
1 deutlich, ist quellenkritisch das sich anbietende Material zu
sondieren. Mit den Namen Pirmin und Ruthard scheint die Gründung des
Klosters in engem Zusammenhang zu stehen. Die im Kloster Hornbach
(Pfalz) Ende des 9. Jahrhunderts, fast 150 Jahre nach dem Tod Pirmins,
geschriebene Pirminsvita erwähnt, daß Pirmin nach seiner Vertreibung
von der Reichenau zahlreiche Klöster gegründet habe, darunter Schuttern
, Gengenbach und Schwarzach2.

Die Person des fränkischen „Herzogs Ruthard" wird in Gengenbach
durch eine Eintragung in einem Gengenbacher Kalender des 12. Jahrhunderts
, also noch weiter von den mutmaßlichen Anfängen zurückliegend
, ins Spiel gebracht. Hier findet sich unter den Namen und
Todesjahren der Gengenbacher Äbte am 28. Januar: „Ruthardus dux qui
fundavit Genginbach"3.

Somit ist ersichtlich, daß man im 12. Jahrhundert in Gengenbach, als man
wohl „auf der Höhe einer geistig und kulturell leistungskräftigen Abtei

1 Schwarzmaier, H., Die Klöster der Ortenau und ihre Konvente in karolingischer Zeit. ZGO 119/1971. 1-31; und ders.:
Was weiß man über die Frühzeit von Gengenbach? In: Gengenbacher Blätter 1975. 26-30.

2 Vita Pirmini, MG SS 15, 26, nach Schwarzmaier ZGO 119, 8. Anm. 24.

3 zitiert nach Schwarzmaier ZGO 119, 7.

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