Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 217
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Neben der Reichsabtei Schuttern gehörte Gengenbach seit der Übertragung
durch Heinrich II. im Jahr 1007 zur Ausstattung des Bistums
Bamberg.

Dies führte zu deutlich erkennbaren engen Beziehungen zwischen
Schuttern, Gengenbach und dem bambergischen Kloster Michelsberg12
im Zuge reformerischer Bestrebungen, die auch zur Sanierung des arg
herabgekommenen Klosters Gengenbach beitragen sollten.

Ein Beleg für die schwierigen Zustände des Klosters einerseits und die
engen Verbindungen zu Bamberg andererseits, ist eine Gengenbacher
Handschrift aus dem 12. Jahrhundert13.

Diese Chronik Bernolds berichtet für das Jahr 1075 vom Tod des aus
Bamberg kommenden Abts Rupertus, der in der handgreiflichen Auseinandersetzung
mit Ministerialen den Tod fand. Ebenso kam der für kurze
Zeit in Gengenbach wirkende Nachfolger Willo aus Bamberg und kehrte
nach Bamberg zurück, da er in Gengenbach als Parteigänger des Kaisers
exkommuniziert und ausgestoßen wurde. Sein Nachfolger Hugo, konnte
sich schließlich erst durchsetzen, als er die tatkräftige Unterstützung des
Zähringerherzogs Bertold erhielt.

Der reformerische Eifer dürfte in Gengenbach nicht übertrieben stark
ausgeprägt gewesen sein, obwohl um das Jahr 1117 Mönche und später
Abt Friedrich aus St. Georgen nach Gengenbach kamen14 und auch
Einflüsse aus St. Blasien sichtbar wurden.

Insgesamt wird man sich das Leben „im 10. und beginnenden 11. Jahrhundert
nicht primitiv genug vorstellen können, die Gebäude aus der
Gründungszeit und der darauffolgenden karolingischen Blüteperiode
zerfallen, die Wirtschaft verkommen, die Zahl der Mönche klein, das
geistige Leben minimal" 15.

Heute noch sichtbare Zeichen reformerischer Bestrebungen und aufblühender
religiös-kultureller Tätigkeit tauchen indes erst im 12. Jhr. auf,
etwa in der Gestalt der den Hirsauer Reformgedanken verpflichteten
Abteikirche oder des „Gengenbacher Evangeliars"16.

Die Reform, folgert Schwarzmaier1', hatte in keinem der Ortenauer
Klöster Tiefe und eigenes Profil; vielmehr wurde sie als eine Zeitströ-

12 vgl. Schwarzmaier ZGO 121, 8f.

13 Univbibl. Würzburg. Ms, Mp. H. f. 1 sacc. XII. enth. Chronik Bernolds, Annal. Gengenbacensis. MG SS 5 S. 389f.
(1027 1096) vgl. ZGO 121. 9. Anm. 35.

14 Vgl. Schivarzmaier, a.a.O.. 10. Anm. 39.

15 a.a.O. 11.

16 vgl. K. Hannemann: Die Gengenbacher Klosterbibliothek. In: Gengenbacher Blätter 1975. 58.

17 Schwarzmaier, a.a.O.. llf.

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