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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 271
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nicht weiter bekannten Bischöfe Raghyramnus und Gutfridus; der
Bonifatiusgefährte Lul, nachmals Erzbischof von Mainz; Heddo, Bischof
von Straßburg; Magingoaz, Nachfolger Bischof Burchards von Würzburg
, und die Äbte Jakob von Hornbach, Gairoinus (Warin) von Flavigny
sowie Yppolitus, vermutlich Abt des Klosters St. Oyand. Es hatten sich
also 10 Bischöfe und drei Äbte in Straßburg eingefunden, und wahrscheinlich
wurden bei dieser Versammlung noch andere wichtige im Zuge
der Neuordnung der Kirchenverfassung entstandene Probleme behandelt
. Selbst Bonifatius hatte, offenbar weil er durch Alter und Gebrechlichkeit
an einem persönlichen Erscheinen verhindert war, seinen
Vertreter Bischof Lul geschickt und damit seine Zustimmung gegeben.

Die erste Nennung des Klosters Schwarzach

Von einem Kloster Schwarzach rechts des Rheins ist zum ersten Mal in
der sog. Notitia de servitio monasteriorum die Rede. Nach dem Tode
Karls des Großen begannen Ludwig der Fromme und seine Berater eine
großangelegte Erneuerung im kirchlich-staatlichen Bereich, und im
Anschluß der zur Beratung nach Aachen geladenen Reichsversammlung
entstand 817 oder 818/19 ein Verzeichnis der Reichs- und Königsklöster,
die nach ihren Leistungen in drei Gruppen aufgeführt wurden9.

Die erste Gruppe umfaßte 14 Klöster. Diese mußten sowohl Geschenke
geben als auch Kriegsleute abstellen.

Die zweite Gruppe von 16 Klöstern war zur Abgabe von Geschenken
verpflichtet.

Die 18 Klöster der dritten Gruppe mußten nur für das Heil des Kaisers
und seiner Söhne sowie für die Stabilitas des Reiches beten.

In der zweiten Abteilung der 16 Klöster, die nur Geschenke geben
mußten, wurde eine Unterabteilung vorgenommen. Nach den vier
Klöstern Sancti Michaelis Maresupium, Balma, Mon. Sancti Sequani
und Monasterium Nantuadis folgen die anderen Klöster jeweils unter
den Überschriften „Ultra Rhenum", „In Alemannia", „In Bavaria".

Die Unterabteilung „Ultra Rhenum" nennt die Klöster: Monasterium
Suarizaha, mon. Sancti Bonifacii und mon. Sancti Wigberti.

Die Nennung des Klosters Suarizaha unter den Klöstern „Ultra
Rhenum" bietet seit dem 18. Jahrhundert Anlaß zu der Kontroverse, ob
mit diesem Kloster Schwarzach dasjenige im heutigen Kreis Rastatt
gelegene oder Münsterschwarzach in der Diözese Würzburg gemeint sei.
Die Nennung von Schwarzach (Suarizaha) in der Notitia wird auch von

9 MGH Capit. 1. S. 349-352; Corpus consuetudinum monasticarum, hrsg. von K. Hallinger, Tom. I, 1963, 483 ff.

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