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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 272
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der neueren Literatur über Münsterschwarzach für das Kloster in der
Diözese Würzburg in Anspruch genommen10. Die Gründung der Mönchsabtei
Schwarzach am Main (Diözese Würzburg) wird einem Grafen
Megingaud zugeschrieben. Als Gründungsjahr gilt 815/16. Zu Anfang
hieß das Kloster Megingaudshausen. Der Gründer Megingaud ist erst 825
gestorben. Je nach der Zeit, in die man die Abfassung der Notitia setzt:
819 oder nach der Monumentaausgabe 817, hätte das Kloster Megingaudshausen
drei oder gar nur ein Jahr existiert und wäre noch zu
Lebzeiten des Grafen umbenannt worden. Eine ganz unwahrscheinliche
Annahme. Mit dem Schwarzach der Notitia ist also das Kloster
Schwarzach am Rhein (Kreis Rastatt) gemeint. Dieses ist etwa ein
Jahrzehnt später zusätzlich durch die Tauschbestätigung der Kaiser
Ludwig und Lothar und durch die Namen im Reichenauer Verbrüderungsbuch
, in dem auch die bis dahin verstorbenen Äbte des Klosters
verzeichnet sind, belegt. Von einer Verlegung des Klosters Arnulfsau
nach Schwarzach berichtet eine gefälschte Urkunde mit dem Datierungsjahr
845 u. Jakob Twinger von Königshofen, zeitweise Rektor der zum
Schwarzacher Kloster gehörenden Kirche von Drusenheim, scheint aus
dieser trüben Quelle des Klosterarchivs geschöpft zu haben. So schreibt
er im Register der Fassung C seiner Chronik 12: „Swartzach das closter
wart gestiftet von dem herzogen zuo Elsas 749. und wart donoch über Ryn
gezogen 815". Das erstere Datum dagegen stimmt genau mit dem des
bischöflichen Privilegs überein.

Alle Versuche, den ehemaligen Standort von Arnulfsau zu lokalisieren,
haben bisher zu keinem sicheren Ergebnis geführt. Nach Jacob Twinger
von Königshofen lag das Kloster Arnulfsau links des Rheines „in
Schurer ban by Kotzenhusen". Die Angaben bei Gallus Wagner und
Schöpflin, die von einer Lage auf dem Gotteshäuser Werd bei Drusenheim
berichten, beruhen auf der Gleichsetzung von Kotzenhusen (ein ehemaliges
Dorf bei Drusenheim, dessen Name im Bestimmungswort den
Personennamen Cozzo enthält) mit einer offenbar dem Kloster gehörenden
Rheininsel oder Niederung. Bei den mannigfachen Überschwemmungen
des Rheins und den vielfältigen Veränderungen seiner Flußarme
scheint eine genaue Lokalisierung des ehemaligen Klosters, wenn nicht
ein glücklicher archäologischer Fund zu Hilfe kommt, wenig erfolgversprechend
.

Steigen wir tiefer in das Dunkel der Klostergeschichte hinab, so stoßen
wir auf eine Urkunde, die der aus Hirsau nach Schwarzach gekommene
Abt Conrad um die Mitte des 12. Jahrhunderts ausgestellt hat13. Er

10 L. Dörr, Die Abtei Münsterschwarzach in Vergangenheit und Gegenwart, in: Die Benediktinerabtei Münsterschwarzach
. 1965, 16 u. a.

11 GLA 67/1315, 1-4.

12 Die Chroniken der deutschen Städte, Bd. 9, 907.

13 GLA C 27; Zinsmaier, 21 f.

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