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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 281
(PDF, 129 MB)
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Erchanger und seine Angehörigen erhielten vom Kloster Schwarzach
17 Hufen, Wiesen zu 50 Fuder, 4 Halbjoch Weingärten und 34 Hörige in
der Mark Ernolsheim (Zabern) in „Zinzila".

Weiteren sicheren Aufschluß über den Besitz des Klosters erhalten wir
aus den noch im Original erhaltenen Urkunden von 961 und 1154. Mit
Datum 17. Mai 961 bestätigte Otto I. ein zwischen dem Kloster und dem
Bischof Hartbert von Chur abgeschlossenes Tauschgeschäft25. Schwarzach
trat dabei folgende Besitzungen im Herzogtum Alemannien ab: in
Böchingen, Kuppingen, Böttingen/Münsingen, Altheim/Riedlingen,
Datthausen, Möhringen, Dürmentingen, Zell, Nonnenweiler, Moosheim,
Reutlingendorf, Aderzhofen, „Parchdorf" (abgeg. bei Sauggart), „Mose"
(Moosbeuren?), Untergriesingen, Ehingen, Berkach und Allmendingen
und erhielt dafür Neuershausen im Breisgau und Dinglingen in der
Ortenau. Das Kloster entledigte sich damit seines Fernbesitzes am
Oberlauf der Donau, den man auf Schenkungen des Gründers Ruthard
zurückgeführt hat, und tauschte dafür Verkehrs- und verwaltungsmäßig
günstiger gelegene Güter ein. Ein Teil der abgegebenen Güter war schon
zuvor dem Kloster entfremdet worden, so daß eine Weggabe dieser kaum
wieder rückgewinnbaren Orte dem Kloster nicht schwer gefallen sein
dürfte. Die Besitzschwerpunkte konzentrierten sich jetzt auf die nähere
Umgebung von Schwarzach und auf elsässischer Seite auf den Bereich
zwischen Zorn und III. Einer Urkunde des Jahres 994 ist zu entnehmen
, daß man sich gegen Ende des 10. Jahrhunderts um Ausbau und
Stärkung der wirtschaftlichen Grundlagen in der Nähe der Abtei
bemühte 26. Kaiser Otto III. befand sich gerade auf dem Weg von der Pfalz
Ingelheim nach dem Hohentwiel, um die durch den Tod der Herzogin
Hadwig von Schwaben entstandenen Erbschaftsangelegenheiten zu
regeln. In Baden-Baden (nicht Badenweiler, wie die Jahrbücher angeben)
machte er Station. Dort wurde eine Verfügung für Abt Wolfold von
Kloster Schwarzach getroffen. Es wurde dem Abt und seinem
St. Peterskloster in der „villa vallator" (Ödung östlich von Greffern an
der B 36) ein Markt gestattet, mit allen dazugehörigen Rechten, wie das
Recht, eigene Münzen zu schlagen, Zoll zu erheben und das Geleitsrecht
auszuüben. Das neue wirtschaftliche Zentrum sollte durch keine
unberechtigten Eingriffe eines Vogtes beeinträchtigt werden. Diese
Marktgründung ist aber in der Folgezeit ohne Bedeutung geblieben und
über den Umfang einer kleinen Hofsiedlung nicht hinausgekommen. In
späterer Zeit übernahmen die nördlich und südlich der wichtigen, alten
Verkehrsstraße liegenden Städte Stollhofen und Lichtenau die wirtschaftlichen
Funktionen, die der „Feldernsiedlung" ursprünglich zugedacht
waren.

25 GLA A 39; MGH DO I Nr. 224 f.

26 994 Nov. 11 GLA A 61; MGH DO III Nr. 153.

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