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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 291
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Kelche, Alben, Meßgewänder, Bücher und vieles andere fielen dem Feuer
zum Opfer. Abt Nibelung versuchte durch die Einholung von Ablässen
die finanziellen Mittel für die Wiederherstellung der Kirche zu gewinnen.

Im Jahre 1299 gewährte Bischof Peter II. von Basel dem Kloster einen
Ablaß von 40 Tagen51. Der neuerwählte Bischof Friedrich von Straßburg
aus dem Hause Lichtenberg gewährte selbst einen zweiten und bestätigte
einen weiteren, den zehn Bischöfe dem Kloster ausgestellt hatten52.
Wenig später wandte sich das Kloster an König Albrecht, der es am
16. Mai 1300 dem Schutz des elsässischen Landvogts (Johann von Lichtenberg
) empfahl33. Nach dem Tode König Adolfs, am 2. VII. 1298, hatte
Bischof Konrad von Lichtenberg die Burg Krax, welche seinem alten
Gegner Kuno von Bergheim gehört hatte, zerstört. Die Steinquader ließ
er zu Schiff in die Nähe von Ulm bringen und errichtete dort die Burg und
Festung Lichtenau. Als militärisches Bollwerk sollte sie die rechtsrheinischen
Besitzungen der Lichtenberger schützen. Mit der Erbauung von
Lichtenau hatten die Lichtenberger ihre Position auf der rechten Seite
des Rheins wesentlich gefestigt und damit einen Grundstein für den
Ausbau ihrer Territorialherrschaft gelegt, die in den kommenden Zeiten
zu einer gefährlichen Bedrohung der Besitzungen und Gerechtsame der
Schwarzacher Abtei werden sollte.

Das Kloster im 14. Jahrhundert

Im Herbst des Jahres 1302 waren die Reparaturarbeiten an den
Klostergebäuden und der Klosterkirche soweit gediehen, daß man zur
Einweihung schreiten konnte. Am 21. Oktober nahm Bischof Iwan von
Lacedämon die Konsekration vor. In der nur als Phoebersches Regest
überlieferten Urkunde werden vier Altäre genannt: der Hochaltar zu
Ehren der Apostel Peter und Paul, der Altar der Maria Magdalena auf der
rechten Seite, der Altar des heiligen Martin und Nikolaus auf der linken
Seite und der Altar zu Ehren der Jungfrau Maria und Muttergottes
oberhalb des Lettners. Der Konsekrator gewährte einen Ablaß von
40 Tagen für alle, welche am Kirchweihfest (am Sonntag nach St. Gallus
16. Oktober), an den vier Festtagen der Jungfrau Maria, an Weihnachten,
Ostern, Pfingsten, Peter und Paul und Allerheiligen die Kirche
besuchten oder ihr Unterstützung zukommen ließen.

Die Wiederaufrichtung der Kirche und die Beseitigung der Schäden
hatten die Wirtschaftskraft des Klosters derartig beansprucht, daß nicht
mehr genügend Mittel vorhanden waren, um den Unterhalt eines großen
Konvents zu bestreiten. Am 2. November 1303 bestimmte deshalb Bischof

51 GLA 67/1321, 33v-34r.

52 GLA 67/1321, 31v-32r; RBS Nr. 2510.

53 GLA 67/1315, 61 f.

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