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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 297
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closters zu Swartzach bekennen ... als wir... uns und unserm gotshuse
anlygende für uns genomen und von grund bedacht haben, manigerley
irrung, bekumbernisse, so wir etliche jare und zyther suerlichen gelitden
haben an unsern luten und gütern und teglich lyden. Und haben darynn
wol besonnen, hetten wir einen mechtigen fürsten gehapt, der uns und
unser gottshus an luten und guten gnediclich geschirmt und gehanthabt
hette, das wir dann mannierley widderwertigkeit, kumers und Schadens
uberhabt worden weren ..."72.

Der Schutz und Schirm des Markgrafen von Baden, dem König Sigismund
das Kloster anempfohlen hatte, sollte sich zunächst für die Belange
des Klosters günstig auswirken. Zahlreiche Geldgeber drängten die Abtei
auf die Rückzahlung ihrer Kredite. Einige Bürger der Stadt Straßburg,
bei denen der Abt offenbar verschuldet war, hatten Bann- und Ladebriefe
ausgebracht und versuchten, sie in Stollhofen anzuschlagen und zu
verkünden73. Dort wurden sie von den Beamten des Markgrafen
festgenommen. Auch in zwei anderen Fällen setzte sich der Markgraf für
die Belange des Klosters ein. Andererseits wurde das Kloster in die
Auseinandersetzungen, die der Markgraf nach der „Tiefenauer Nähme"
mit der Stadt Straßburg ausfocht, verwickelt.

So nahmen einige Straßburger etliche „arme Leute" des Gotteshauses
gefangen wegen der „Schulde", die der Markgraf schuldig sei. Als der
Schaffner des Klosters Conrad sie nicht frei bekommen konnte, wollte er
die Angelegenheit vor dem Ammeister Herrmann (Ritter), Offizial des
Bischofs, und Meister Heinrich von Hergerßheim gerichtlich verhandeln
lassen, was ihm aber von der Stadt verwehrt wurde.

Bischof Wilhelm, an den sich das Kloster gewandt hatte, schrieb deshalb
an die Stadt: Durch das Verhalten der Stadt hätten die Eigenleute des
Klosters schwere Schäden und große Unkosten erlitten, so daß sie dem
Kloster in Zukunft nicht mehr dienen wollten74. Der Bischof bat die
Stadt, darauf hinzuwirken, daß sie die armen Leute ohne Schaden
freilasse. Falls sie aber die Gefangenen behalten und „verderblich"
machen wolle, „haben wir wol verstanden, daz die herren zu Swartzach
daz an unsern herren den Marggraven von Brandenburg brengen wol-
tent, der ir castvogt ist". Inwieweit der Bischof mit seiner Intervention
Erfolg hatte, ist ungewiß.

Am 10. Februar 1430 verzichtete Markgraf Bernhard, wohl um das
Kloster etwas zu entlasten, auf alle Dienste der St. Petersleute in den
Gerichten und Dörfern des Klosters oberhalb von Stollhofen75.

72 GLA 105/322.

73 AmS AA 92 Nr. 29. 30, 28; RMB Nr. 3539. 3546, 3550.

74 AmS AA 1473 Nr. 15.

75 GLA 37/220.

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