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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 298
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0298
Nach dem Tode Burkharts von Windeck belehnte Markgraf Friedrich
von Brandenburg Peter von Windeck mit der Kastvogtei über das
Schwarzacher Kloster76.

Im Jahre 1435 sah sich das Kloster gezwungen, da die bewegliche Habe
zur Tilgung der Schulden nicht mehr ausreichte, verschiedene Güter mit
Zustimmung des Straßburger Bischofs Wilhelm zu verkaufen77. Die
mißliche finanzielle Situation führte zu Spannungen zwischen Abt und
Teilen des Konvents. Die beiden Konventualen Heinrich Ole und Johann
Dritzehen beschuldigten Abt Konrad Schönberger, er habe gegen den
Willen des Konvents etliche Güter veräußert und den Erlös zu seinem
eigenen Nutzen verwendet. Sie warfen ihm ferner vor, daß er fremde
entlaufene Mönche aufnehme und ihnen Schutz gewähre, wodurch sie
selbst aus dem Konvent getrieben worden seien78. Das Basler Konzil, an
das sich die beiden Mönche gewandt hatten, beauftragte den erwählten
Bischof Ruprecht von Straßburg mit der Angelegenheit. Die Vorwürfe
der Konventualen scheinen nicht unbegründet gewesen zu sein, doch ist
nichts Näheres über den weiteren Verlauf des Streits bekannt. Der Abt
blieb jedenfalls im Amt, und auch die beiden Mönche kehrten offenbar
wieder ins Kloster zurück.

Ubergriffe gegen seine Gerechtsamen hatte das Kloster und seine
Hofsessen auch von ihren unter österreichischer Herrschaft stehenden
Nachbarn zu erdulden79. Am 31. Januar 1447 schlugen „2 arme Leute",
der eine gehörte ins Gericht Achern, der andere dem Peter von Windeck,
im Wald des Klosters, genannt Abtsmuhr, Holz und wurden von den
Knechten Abt Konrads gepfändet. Während der Mann des Windeckers
gelobte, die verhängte Strafe zu bezahlen, ließ der andere sein gepfändetes
Pferd beim Abt stehen und ersuchte weder selbst noch durch seine
Amtsleute um Rückgabe. Am Sonntag, den 5. Februar, drei Stunden vor
Tag, überfielen 50 ins Acherner Gericht gehörige Leute den Hofmann des
Abts zu Oberwasser, nahmen ihn gefangen, mißhandelten seine Frau und
Kinder und führten ihn zusammen mit 70 Stück Pferden und Rindvieh
und geraubtem Geld hinweg. Markgraf Jakob schrieb daraufhin auf
Betreiben des Abtes an Erzherzog Albrecht von Österreich und verlangte
die Freilassung des Meiers und Schadenersatz.

Nachfolger des letztmals am 14. Juni 1454 urkundlich belegten Abtes
Konrad wurde Diebold80. Er trat die Regierung einer armen Abtei an.
Gleich nachdem er an St. Martin die Regentschaft übernommen hatte,
mußte er bis zur nächsten Ernte Korn entlehnen. Schwere Jahre, in

76 Lehensrevers 1429 Aug. 28 Staatsarchiv Bamberg A 161 Nr. 369.

77 GLA 67/1315, 428-437; 37/225.

78 GLA 105/323.

79 GLA 105/323.

80 GLA 67/1314, 478 f. - Zu Diebold: GLA 105/323.

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