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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 321
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Luxusbauten zu unterlassen, die nur die Einkünfte des Klosters
verzehren und wenig nützen. Vielmehr werden die notwendigen Gebäude
für die Gäste und anderen Bedürfnisse mit gutem Material ausgeführt;
was dann noch an Geldmitteln übrig bleibt, soll auf die Ausschmückung
des Gotteshauses verwandt werden" 147.

Am Generalkapitel der Bursfelder Union in Seligenstadt nahmen als
Vertreter der Äbte der Straßburger Diözese Georg Dölzer von Schwarzach
und Georg Breuning von Gengenbach teil. Als Kontribution hatte
Schwarzach 8 Reichstaler zu entrichten.

Nach dem Tode des Kardinals Karl von Lothringen (24. November 1607)
traten unter seinem Nachfolger Erzherzog Leopold Schwierigkeiten in
den Beziehungen zur Bursfelder Union auf. Der Weihbischof Adam Peetz
suchte den bischöflichen Vorrang bei Visitationen und Abtswahlen
gegen die Bestimmungen der Bursfelder Statuten durchzusetzen, was im
Jahre 1608 bei der Abtswahl in Ettenheimmünster offen zutage trat. Abt
Georg Dölzer, als Senior der Äbte von den Visitatoren mit der Vornahme
der Abtswahl beauftragt, mußte den Vorsitz dem Weihbischof Peetz
überlassen, und dieser weigerte sich, den postulierten Kandidaten zu
proklamieren. Schwerwiegender als diese mehr internen Streitigkeiten
war, daß der protestantische Markgraf Georg Friedrich (von Baden-
Durlach) sich in seinem Herrschaftsgebiet, wozu auch die Abtei
Schwarzach zählte, jegliche Einmischung in die kirchlichen Belange von
Seiten des Straßburger Bischofs verbat. Im Jahre 1614 verwehrte er den
bischöflichen Kommissaren, die in Schwarzach visitieren wollten, den
Zutritt, so daß Abt Georg am 31. Dezember in Zabern Rechenschaft über
den Zustand des Klosters und seine Amtsführung ablegen mußte. Nach
seinen Aussagen wurde der Gottesdienst nach den Vorschriften des Liber
Ordinarius der Bursfelder Kongregation gefeiert. Wegen der Schuldenlast
des Klosters und den schwierigen Zeiten konnten nur sieben
Religiösen im Kloster unterhalten werden. Er wurde ermahnt, die
Kelchkonsekration zu unterlassen, eine bessere Temporalienverwaltung
einzuhalten, und die Schulden (60000 Gulden) zu tilgen148.

Im Jahre 1612 belehnte Markgraf Georg Friedrich den Abt mit der Pfarrei
Ottersweier. Von bischöflicher Seite betrachtete man die Verleihung
durch den evangelischen Markgrafen mit Argwohn. Man befürchtete,
daß in gleicher Weise auch nichtkatholische Geistliche eingesetzt
werden könnten, und verlangte vom Abt daher eine Erläuterung der
Bedingungen, zu denen er das Lehen empfangen hatte. Kloster Schwarzach
mußte als Lehensträger zwei Pferde für die Kriegszüge des

147 P. Volk, Die Straßburger Benediktiner-Abteien im Bursfelder Kongregationsverband 1481-1624. in: AEKG 10 (1935)
215 f.

148 A.a.O. 246f.; GLA 67/1336. 331.

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