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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 322
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Markgrafen abstellen, und die Übertragung war somit für die Abtei eher
eine Belastung als von Nutzen. Am 26. Januar 1622 starb Abt Georg
Dölzer. Man bestattete ihn im Chor der Klosterkirche.

Das Kloster im Dreißigjährigen KriegU9

Im März 1622 wurde der Prior Christoph Meyer zum Abt gewählt. Kurz
nach seinem Regierungsantritt mußte er zusehen, wie sein Kloster von
dem durchziehenden kaiserlich-bayerischen Kriegsvolk gleich einem
anderen verfeindetem markgräflichen Landstand angegriffen und beraubt
wurde.

Nach der Niederlage des badischen Heeres in der Schlacht bei Wimpfen,
am 6. Mai 1622, kam die Markgrafschaft Baden-Baden an den katholischen
Markgrafen Wilhelm. Die in Stollhofen stationierten Soldaten
machten Mitte August Beutezüge in die Klosterdörfer. Die Sommerfrüchte
wurden auf den Feldern abgemäht, die Winterfrüchte vernichtet,
das Vieh abgeschlachtet oder geraubt, die Häuser geplündert, etliche
klösterliche Zehntscheuern in Brand gesteckt und die Untertanen durch
unerschwingliche Kontributionen an den Rand des Verderbens gebracht.

Am 15. Mai 1622 hatte sich Markgraf Georg Friedrich von den
Untertanen des Klosters huldigen lassen. Am 22. Oktober fragte Abt
Christoph bei ihm an, wie sich seine Untertanen gegenüber der von
Markgraf Wilhelm geforderten Huldigung zu verhalten hätten. Anfang
November empfingen Abt und Konvent den dazu abgeordneten Kommissar
Graf Karl Ludwig zu Sulz in Schwarzach. Nachdem man ein feierliches
Amt mit Te Deum in der Klosterkirche gehalten hatte, nahm er den
Eid der Untertanen entgegen. Nach dem politischen Umschwung hofften
der Abt und seine sechs Konventualen auf eine Besserung ihrer Lage. Sie
schrieben an Markgraf Wilhelm und stellten ihm die Not ihres Klosters
vor Augen. Abt Georg hatte nach ihren Angaben eine Schuldenlast von
80000 fl. hinterlassen. Das Kloster wollte nun das Schaffnereiamt selbst
versehen, um so die Besoldungsgelder einsparen zu können, was aber der
Markgraf ablehnte. Am 5. Dezember 1623 verlangte der Straßburger
Bischof eine Kontribution von 400 fl. für die Kriegskosten der katholischen
Liga und forderte dazu noch 1600 fl. als Ausstände der Jahre 1620
und 1621.

Zu Anfang des Jahres 1626 führte Abt Martin von Ebersmünster im
Schwarzacher Kloster eine Visitation durch. Es wurde festgelegt, daß ein
neuer Prior für die Einhaltung der Ordnung sorgen solle. Zwei
Konventualen wurden in andere Klöster verwiesen. Eine in den Monaten
Mai - Juni 1627 durchgeführte Visitation ergab folgendes Bild: „Die

149 Quellen der folgenden Darstellung: GLA 67/1336; 67/1841; 67/1777; L31 a.

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