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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 323
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Konventualen sind bis auf einen einzigen Professen auf die anderen
Klöster unserer Kongregation verteilt, wo sie sich nach unseren
Feststellungen sehr gut benehmen. Der Personalstand: mit dem Abt, dem
einzigen Schwarzacher Professen und den aus anderen Klöstern
stammenden Patres sind es acht Priestermönche und zwar drei aus
Gengenbach, zwei aus Ebersheimmünster und einer aus Ettenheimmün-
ster; ein Kleriker studiert in Molsheim; zwei Novizen, vier Knaben. Die
Reform würde gute Fortschritte machen, aber das Kloster ist nach
Einsicht in die Akten dermassen verschuldet, daß kaum ein anderer Weg
zur Sanierung offenbleibt als durch Verringerung des Konventes und
Gesindes für einige Jahre. Nur vier Priestermönche sollen bleiben, die
den Chordienst verrichten und den nötigen Dienst in den vier Pfarreien
versehen. Das Gesinde werde nach Möglichkeit entlassen. Der Abt möge
sich den Einschränkungen anpassen, was er nicht ablehnte" 150.

Am 4. August 1627 schrieb Markgraf Wilhelm an Statthalter und Räte des
Bischofs zu Zabern: Er habe die Rechnungen des Klosters abgehört, die
überflüssigen Rubriken ausgemustert und eine Haushaltsordnung eingeführt
. Er sehe nicht, wie noch mehr verbessert werden könne, und halte
deshalb die vom Bischof gewünschte Zusammenkunft für überflüssig.
Eine Zusammenstellung der Schulden des Klosters ergab folgendes Bild:
verbrieftes Kapital 44607 fl., verfallener Zins 5 155 fl., Kurrentschulden
10606 fl. Den Schulden von über 60000 fl. standen jährlichen Einnahmen
von nur 8457 Gulden gegenüber. Auf einer Zusammenkunft in Baden
wurde deshalb beschlossen, daß neben dem Prälaten 5 Priester und
4 Novizen im Kloster sein sollen. Das Dienstpersonal solle nicht mehr
als 30 Personen umfassen. Den notwendigen Unterhalt ohne Dienstbesoldung
, Wein und Frucht bezifferte man auf 3090 fl. Im Jahre
1628 wurden dem Kloster zur Bezahlung der Schulden des Markgrafen
20000 fl. abgepreßt.

Im Frühjahr 1628 mußte das Kloster eine Kompanie Reiter beherbergen
und verpflegen. Erst im Juli wurden die Soldaten wieder abgezogen. Die
Schuldenlast des Klosters wuchs durch markgräfliche Auflagen immer
mehr. Abt und Konvent beschwerten sich gegen die Eingriffe, zu denen
sich der Markgraf aufgrund seiner Landeshoheit berechtigt glaubte.
Vergleichsverhandlungen fanden statt. Der Abt sollte die mittlere und
gerichtliche Obrigkeit in den beiden Stäben des Klosters ausüben, doch
wurde der von Baden vorgelegte Vertrag nicht angenommen, weil man
sich wegen der Leibeigenen nicht einigen konnte. Anfang Mai 1630 mußte
das Kloster wieder 20 Mann aufnehmen und verpflegen.

Durch das Eingreifen König Gustavs von Schweden änderte sich die
militärische Lage zuungunsten der katholischen Fürsten. Das Oberiso
P. Volk, Der Aufbau der Straßburger Benediktiner-Kongregation 1621 1728. in: AEKÜ 12 (1937) 200.

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