Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 326
(PDF, 129 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0326
Am Ende des Dreißigjährigen Krieges boten das Kloster und seine
Ortschaften ein Bild der Verwüstung. Die Abtei hatte 300 Stück
Rindvieh, 36 Pferde, den Kirchenornat und das Hausgerät verloren. Von
1633-1649 hatte Markgraf Friedrich die elsässischen Gefälle des Klosters
für sich eingezogen. Von 110 Bürgern in Schwarzach und Hildmannsfeld
waren noch 30 übrig. Viele Gebäude waren verbrannt, andere (86)
eingestürzt, 630 Pferde, 5 Joch Ochsen, 500 Rinder und etwa 600 Schweine
in Verlust geraten. Acht- oder neunmal ging die Ernte auf den Feldern
zugrunde. In Greffern waren 42 Gebäude zerstört, von 70 Bürgern blieben
noch 20 übrig. 200 Pferde, 180 Rinder, 250 Schweine gingen verloren. Die
Kosten für die Einquartierungen betrugen 1971 fl.

In Ulm und Hunden waren von 65 Bürgern noch 10 übrig. Das Dorf war
zweimal abgebrannt worden, wobei auch die Kirche zugrunde ging. Man
verlor 300 Pferde, 200 Rinder, 180 Schweine und zweimal die ganze Ernte.
Die Äcker lagen nach dem Brand 10 Jahre lang öd. In Vimbuch waren von
48 Bürgern noch 3 übrig. 26 Hofstätten waren vernichtet, nur noch eine
einzige Kuh vorhanden. In Oberbruch waren von 25 Bürgern noch 4
übrig. 9 Gebäude waren ruiniert. Man hatte nur noch zwei Kühe. In
Balzhofen und Henkhurst waren von 33 Bürgern noch 2 übrig. Zwei
Gebäude waren verbrannt, 12 zugrunde gegangen. Vieh war keines mehr
vorhanden.

In Oberweier waren von 19 Bürgern noch zwei übrig. Ein Gebäude
verbrannte, sonst ging alles verloren. In Moos: 26 Gebäude verbrannt
bzw. zugrunde gegangen. Acht Jahre lang war der Ort unbewohnt. Von
vormals 38 Bürgern waren nur noch wenige vorhanden. Dreimal wurde
das Dorf ausgeplündert. 350 Pferde, 240 Rinder und 200 Schweine gingen
verloren. In Zell waren 12 Gebäude den Flammen zum Opfer gefallen,
9 weitere eingestürzt. 117 Pferde, 136 Rinder, 106 Schweine hatte man
eingebüßt. Der Schaden durch die Einquartierungen war nicht zu
schätzen.

Das Kloster unter Abt Placidus Rauber

Die Konventualen erbaten sich nach der Resignation von Abt Vinzenz
einen qualifizierten Nachfolger aus St. Blasien. Am 25. Juli 1649 traf
Placidus Rauber, Cellerar des Klosters St. Blasien, in Schwarzach ein.
Am 17. August wurde er zum Abt postuliert. Placidus war am 21. Dezember
1595 geboren und legte in der Schwarzwaldabtei Profeß ab. Unter
Abt Tobias war er einige Jahre in Schuttern, wurde 1624/25 in Salzburg
Lehrer der Rhetorik und kehrte gegen 1630 nach St. Blasien zurück.
Sechs Jahre lang stand er als Visitator der Straßburger Benediktinerkongregation
vor. Von tiefer Religiosität und Frömmigkeit erfüllt, kümmerte
er sich um die Verstärkung des Konvents und um die Seelsorge im

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