Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 345
(PDF, 129 MB)
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aufgehendes Mauerwerk bis in Kniehöhe und Fußböden der Barockzeit.
Die Untersuchungen wurden so vorgenommen, daß jeweils nur die
deckenden Schuttschichten bis auf das erste Bodenniveau abgetragen
wurden. Lediglich im Bereich neuzeitlicher Störungen wurde bis auf die
Tiefe derselben, bzw. den gewachsenen Boden gegraben, um auf diese
Weise einige Profile zu erhalten. Dieses Vorgehen ermöglicht eine
weitgehende Konservierung der freigelegten Befunde, verhindert aber
zwangsläufig die Klärung mancher Details von Grund auf.

Nachfolgend sollen die durch unsere Untersuchungen gemachten
Feststellungen zur Anlage und Baugeschichte des östlichen Konventflügels
dargestellt werden:

Die Umrißlinie des östlichen Klostertraktes und vermutlich der gesamten
Klostergebäude um den Kreuzgang, wie sie die Barockpläne
wiedergeben, folgen dem Grundriß der Erbauungszeit im frühen 13. Jh.
Die Fundamente des Osttraktes wurden in einem Bauvorgang gleichzeitig
mit denen des Querhauses begonnen und in gleicher Technik
ausgeführt. Auch am aufgehenden Mauerwerk lassen sich noch Hinweise
auf einen exakten Mauerverband erkennen.

Südlich an das Querschiff schloß die Sakristei an. Sie hatte einen
direkten Zugang in die Kirche, der allerdings zu einem späteren
Zeitpunkt verändert wurde. Zwischen Sakristei und Kreuzgang-Ostflügel
liegt ein schmaler Korridor, der einen Zugang in das Querschiff
und in den Kreuzgang hat. Noch auf dem Bestandsplan von 1803 führt aus
ihm eine Treppe südwärts in das erste Obergeschoß. Die älteren
Fußbodenniveaus, auch das der Kirche, lagen um einiges tiefer, als heute.
Die originalen Türschwellen in den Durchgängen zwischen Querschiff
und Sakristei, bzw. Korridor liegen etwa 80 cm unter der heutigen
Oberfläche. Auch die Bodenanschlüsse wurden gefunden. Etwa 40 cm
unter dem heutigen Niveau fand sich in der Sakristei ein jüngerer
Bodenbelag aus quadratischen Sandsteinplatten, abwechselnd rot und
grau, in der Diagonale verlegt. Er bedeckt etwa dreiviertel des Raumes.
Entlang der Südwand und teilweise der Westwand finden sich Flächen
mit großen, weniger sorgfältig gearbeiteten Rechteckplatten. Hier
standen wohl ehemals die Sakristeischränke. Der dekorative Fußboden
kann erst im Barock entstanden sein. Auf ihn bezieht sich die heutige
Gestalt der Sakristeitür, die nach Hinweisen am Mauerwerk ehemals
kleiner war.

Auch für den Aufbau der Sakristei fanden sich Hinweise: in den beiden
nördlichen Mauerwinkeln zum Querschiff sind in Höhe des Barockfußbodens
, und von diesem noch überschnitten, die Spuren abgearbeiteter
Gewölbekonsolen erkennbar. Spuren der ebenfalls abgearbeiteten
Kämpfer oder Kapitelle finden sich in denselben Winkeln etwa 2 m über

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