http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0347
Kloster Allerheiligen, Grabungen 1976/77. Südwand des Querschiffes mit dem Sakristeieingang rechts und dem
Durchgang zur Dormitoriumstreppe links (von Süden).
entfallen. Ost- und Westflügel führen jeweils auf eine Tür in der
Kirchenwand zu. Das Fundament des Nordflügels konnte nicht festgestellt
werden. Späte Bestattungen und gärtnerische Bearbeitung ließen
es völlig verschwinden. Im Ostflügel dagegen fanden sich auf dem
barocken Plattenbelag mehrere durch Brand beschädigte spätgotische
Schlußsteine, Rippenfragmente und Maßwerkteile, die zeigen, daß hier
der spätgotische Bauzustand bis zur Zerstörung erhalten war.
Dieser kurze Überblick zeigt, daß nicht nur die Baugeschichte des
Klosters durch die Notuntersuchungen bereichert werden konnte.
Manche Hinweise, die hier nicht angesprochen wurden, werfen auch ein
neues Licht auf die Baugeschichte der Kirche. Aber es lassen sich auch
weiterreichende Schlüsse zur mittelalterlichen Bauform der Prämonstra -
tenserklöster gewinnen. Die neu gewonnenen Kenntnisse lassen
weitestgehend die Organisation der Konventsgebäude zur Erbauungszeit
im 13. Jh. ermitteln. Bedenkt man jedoch, daß im süddeutschen Raum
offenbar keinerlei Konventsgebäude des Ordens aus seiner Frühzeit
erhalten sind, so kann man manche weiterreichenden Erkenntnisse über
Allerheiligen hinaus absehen. Diese Arbeit steht allerdings noch aus7.
7 Abschließend sei den Mitarbeitern gedankt, die die Untersuchungen vor Ort vornahmen und die ersten Vorarbeiten
zur Auswertung leisteten. Zu danken ist auch dem Personal von Allerheiligen, das mit freundschaftlicher
Anteilnahme die Arbeiten verfolgte und unterstützte.
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